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Gläubige beten
für Johannes Paul

»Jetzt können wir nur abwarten«

Köln (dpa). In ganz Nordrhein-Westfalen haben am Freitag Gläubige in katholischen Kirchen für den Papst gebetet. Zu einem besonderen Mittagsgebet im Kölner Dom versammelten sich 500 Menschen und widmeten ihre Fürbitten dem katholischen Kirchenoberhaupt.

Der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner rief alle Gläubigen auf, für den »schwer kranken Papst« zu beten. »Die gesundheitliche Situation des Heiligen Vaters liegt in der guten Hand Gottes«, hieß es in einem Schreiben Meisners am Freitag.
Gott werde den Papst »auch in dieser schwierigen Phase nicht allein lassen«, schrieb Meisner. Das alltäglich stattfindende Mittagsgebet im Kölner Dom war am Freitag speziell dem »Heiligen Vater« gewidmet. »Wenn sonst zum Mittagsgebet zwischen 200 und 250 Gläubige in den Dom kommen, waren es jetzt mehr als doppelt so viele«, sagte der Sprecher des Erzbistums Manfred Becker-Huberti.
Per Lautsprecher wurden die Gläubigen informiert, dass das alltäglich stattfindende Mittagsgebet dem Pontifex gewidmet sei. »Ansonsten können wir die Ereignisse nur abwarten«, sagte der Sprecher des Erzbistums. Im Falle des Todes von Johannes Paul II. wird die so genannte Peters-Glocke des Doms für eine halbe Stunde geläutet. Nach Angaben des Sprechers wird im Falle des Todes von Johannes Paul II. das Mittags-Geläut bis zur Beerdigung des katholischen Kirchenoberhauptes erklingen. Alle Totenglocken der katholischen Kirchen im Erzbistum Köln werden in diesem Fall mit einstimmen.
Auch in Münster fanden am Freitag anlässlich der Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Bistumsjubiläum Betstunden im Dom statt. Es wurden dabei auch besondere Fürbitten für den Papst gesprochen.
In Paderborn werde es im Falle des Todes von Johannes Paul II. voraussichtlich wenige Stunden später einen Trauergottesdienst mit Erzbischof Hans- Josef Becker geben, sagte eine Bistumssprecherin. Konkrete Regelungen - etwa für das Geläut in der Todesstunde - gab es noch nicht. Fest steht, dass in den mehr als 800 Kirchen des Erzbistums Paderborn vom Todestag an bis zum Tag der Beisetzung des Papstes das Trauergeläut jeden Tag um 12 Uhr erklingen soll.
Im Bistum Essen sollen beim Tod des Papstes in allen katholischen Kirchen gleichzeitig eine Viertelstunde lang die Glocken läuten. Derzeit werde in jeder Messe für den Papst gebetet. Bischof Felix Genn sagte: »Jetzt ist die Stunde, für den Heiligen Vater zu beten.«

Artikel vom 02.04.2005