Jöllenbeck (tb). Gleich nach dem 2. Weltkrieg ist Emma Schröder in die SPD eingetreten - in ihrer damaligen Heimat Pödinghausen. Mittlerweile wohnt die 92jährige in Jöllenbeck. Für ihre 60 Jahre Mitgliedschaft bei den Genossen wurde sie jetzt von der Landtagsabgeordneten Ursula Bolte und der Ortsvereinsvorsitzenden Bärbel Bitter geehrt. Emma Schröders ganze Familie sei schon immer »rot« gewesen, berichtet Sohn Hans. Als der Vater dann in den letzten Kriegswochen gefallen sei, habe seine Mutter nach Kriegsende die Familientraditon »in Memoriam« weitergeführt. Außerdem hatte auch der damalige Bürgermeister von Pödinghausen um die Partei-Mitgliedschaft geworben. »Wir müssen jetzt auch mal Frauen dabei haben«, soll er zu Emma Schröder gesagt haben. Und er kannte wohl zudem die Cleverness der Weberin, die auch Mitglied in der Gewerkschaft gewesen war, denn gleich beim ersten kommunalpolitischen Schachzug schlug die Stunde der neuen Sozialdemokratin. »Pödinghausen brauchte damals einen eigenen Friedhof. Dafür haben die Bürger Spenden gesammelt«, erzählt Hans Schröder von den ersten Schritten seiner Mutter in der Politik. »Sie hat sich mit einer für eine Kriegerwitwe hohen Summe in die Liste eingetragen. Danach haben auch die anderen ordentlich Geld gegeben, weil sie nicht als geizig dastehen wollten.« Emma Schröder blieb der Partei als Arbeiterin an der Basis stets erhalten - auch nach dem Umzug nach Jöllenbeck Anfang der 50er Jahre. Plakate kleben oder Zettel verteilen - stets war sie dabei. »Man hätte meine Mutter nachts aus dem Bett holen können und sie wäre für die Partei marschiert«, glaubt Hans Schröder. Auch wenn sie zuletzt nicht mehr aktiv am Parteileiben teilgenommen hat, ein Austritt kam für Emma Schröder nicht in Frage. »60 Jahre Solidarität ist schon etwas sehr Besonderes«, lobte Ursula Bolte die Jubilarin. »In Jöllenbeck hatten wir so eine Ehrung noch nicht«, sagte die Ortsvereinsvorsitzende Bärbel Bitter.
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