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24 300 Euro kosten die
Einsätze gegen Rennen

Polizei kontrollierte am Freitag wieder die Tuningszene

Von Jens Heinze und
Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). Es ist seit Jahren ein Ritual in Bielefeld: Immer wieder freitags, wenn die Nacht beginnt, sind Polizisten im Sondereinsatz gegen illegale Autorennen. Blieb die Szene bislang unter sich, weiß spätestens seit dem Unfall von Karfreitag mit einer Toten und zehn Verletzten ganz Bielefeld, wie Tuningtreffen ausgehen können.

Das WESTFALEN-BLATT hat vergangenes Wochenende die Polizei begleitet. Hier eine Chronik:
Freitag, 1. April, 18 Uhr: Der Einsatzleiter, Polizeirat Dirk Zühlke, trifft sich mit seinen Beamten im Polizeipräsidium zur Besprechung. Seit Mitte der Woche laufende Ermittlungen haben ergeben, dass über das Internet abgesprochene Rennveranstaltungen offenbar nicht geplant sind.
18.30 Uhr: Einsatzbeginn an der Herforder Straße - die Gegend soll für die Szene unattraktiv gemacht werden. Vor der freien Tankstelle zwischen August-Bebel- und Walther-Rathenau-Straße sowie der Aral-Tankstelle gegenüber dem Autohaus Buschmann werden Halteverbotsschilder aufgestellt, Absperrungen mit rot-weißem Flatterband gezogen und im Umkreis von etwa 300 Metern alle Linksabbiegerspuren geschlossen.
19.30 Uhr: Polizisten mit Laser- und Radarmessgeräten beziehen Stellung an allen Ein- und Ausfallstraßen Bielefelds, wechseln die ganze Nacht hindurch ständig ihre Standorte. Vor der Aral-Tankstelle an der Herforder Straße gegenüber dem Unfallort von Karfreitag haben sich uniformierte Ordnungshüter postiert.
21.00 Uhr: Die ersten getunten Fahrzeuge werden auf dem Obi-Parkplatz an der Eckendorfer Straße gesichtet, an der Herforder Straße bleibt es ruhig. Bis 23 Uhr haben sich etwa 100 Schaulustige mit 50 Autos vor Obi versammelt.
Samstag, 2. April, 01.30 Uhr: Einsatzende für die Polizei. In den vergangenen Stunden sind immer wieder in ganz Bielefeld Fahrer »aufgemotzter« Pkw von Streifenwagen gestoppt und überprüft worden. Etwa 25 weitere Sondereinsätze gegen illegale Autorennen wird es bis Oktober jeden Freitag noch geben, sagt Polizeirat Zühlke. Personalkosten pro Jahr bei durchschnittlich 15 eingesetzten Ordnungshütern: 24 300 Euro.

Artikel vom 04.04.2005