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Rapolder fordert vier Punkte

Bielefelder Hausaufgaben: erst Leverkusen - dann kommt Kaiserslautern

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Nach einer kurzen Osterpause rüstet Arminia für den Liga-Endspurt. »Wir haben physisch genügend gearbeitet, jetzt wollen wir die Kraft auch in mentale Stärke umwandeln«, sagt Trainer Uwe Rapolder vor der Partie an diesem Samstag gegen Bayer 04 Leverkusen (15.30 Uhr).

Wie das funktionieren soll, weist der Fußballlehrer ganz genau: »Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Daraus entwickelt sich eine gewisse Eigendynamik«, will der Bielefelder Chefcoach zumindest vier Punkte aus den beiden Heimspielen gegen Leverkusen und Kaiserslautern verbuchen. Gelingt das Vorhaben, wäre Arminia wohl mit 36 Zählern endgültig dem Abstiegskampf entfleucht.
Kraft und Kondition haben die Arminen in den vergangenen beiden Wochen genügend getankt. »Die Jungs arbeiteten hart und intensiv«, lobt Rapolder seine Schützlinge. Sorgen bereitet ihm lediglich die personelle Situation. Patrick Owomoyela fällt auf jeden Fall aus. Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der Bayern-Doc und Arzt der deutschen Nationalmannschaft, riet ihm zur Arthroskopie, um Klarheit zu bekommen, wie schwer die Knieverletzung wirklich ist.
Dazu stellt Uwe Rapolder fest: »Wir wollen damit lieber noch eine Woche warten. Vielleicht tritt ja auch ohne Eingriff eine Besserung ein.« Und der Coach befürchtet, dass »Owo« im Falle einer Kniespiegelung mindestens vier bis fünf Wochen außer Gefecht gesetzt wäre - bis zum Saisonende.
Ob Torjäger Delron Buckley gegen Leverkusen mitwirken kann, soll endgültig erst am Spieltag entschieden werden. Beim Abschlusstraining am Freitag wirkte der Südafrikaner mit und zeigte sich anschließend optimistisch: »Ich glaube, dass es geht.« Und wenn nicht? Rapolder sieht schwarz: »Das wäre eine mittlere Katastrophe.«
Arminias neues Sorgenkind heißt nämlich Fatmir Vata. Donnerstag war er bei einem Trainingszweikampf mit Bernd Rauw zusammengeprallt und hatte sich einen Haarriss des Nasenbeins zugezogen. Auf die bereits angefertigte Gesichtsmaske, mit der Vata spielen wollte, kann er jetzt verzichten. Plötzliche Übelkeit und starke Kopfschmerzen deuteten gestern auch auf eine leichte Gehirnerschütterung hin. »Damit kann und wird er auch nicht auflaufen«, bedauert Rapolder den Verlust des kleinen quirligen Angreifers aus Albanien.
Wer Vata in der Sturmspitze ersetzen soll, will Arminias Trainer ebenfalls erst vor dem Anpfiff entscheiden. Als Alternativen stehen Dalovic, Boakye und Leon zur Verfügung. Auf dem rechten Flügel erhält Roberto Pinto von Beginn an eine Chance.
Das personelle Handicap will Arminia durch »Kampf um jeden Meter Boden« und Einsatzfreude wettmachen. »Früh pressen und Leverkusen nicht zur Entfaltung kommen lassen«, lautet Rapolders Devise. Die positive Eigendynamik soll zumindest durch einen Teilerfolg entwickelt werden. Montag bezieht Arminias Kader das Trainingslager in Herzlake. Rapolder versichert: »Dort werden wir uns den Feinschliff holen.«
Lesen Sie auf Sport-Seite 3Arminias Gegner: Bayer Leverkusen und die »Schlankmacher«.

Artikel vom 02.04.2005