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Bahnhofshalle
ist wieder ein Schmuckstück

Schon elf Millionen Euro verbaut


Von Sabine Schulze
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). Rundum nur zufriedene Gesichter und so viele Offizielle der Deutschen Bahn wie lange nicht: Der kleine Festakt, mit dem das modernisierte Empfangsgebäude des Bielefelder Hauptbahnhofes am Samstag ganz offiziell eröffnet wurde, war ein Erfolg. »Wir sind auf einem guten Weg, dass der Bahnhof wieder ein Schmuckstück wird«, freute sich Reiner Latsch, Generalbevollmächtigter der Bahn für Nordrhein-Westfalen. Elf Millionen Euro hat die Sanierung gekostet.
Dass dieser Weg vor allem nach der Insolvenz des Generalunternehmers zuweilen dornig und nicht konfliktfrei war, verhehlte Latsch nicht. Und er erinnerte an ein großes Plakat vor dem Gebäude, mit dem Bielefelder Kritik an dem zögerlichen Baufortschritt geübt hatten. Aber, zitierte er Oberbürgermeister Eberhard David, man wolle nach vorne schauen. Schließlich säßen alle in einem Boot - »auch, wenn wir nicht immer einig waren über die Ruderrichtung«.
Erfreut über die Ausgestaltung der Empfangshalle mit der vanillepudding-gelben Kassettendecke zeigten sich auch Bürgermeister Detlef Helling (»Unser Bahnhof kann sich wieder sehen lassen, und das ist alles, was zählt), der mit den anwesenden Europa- und Landtagsabgeordneten einige der Hauptnutzer der Bahn begrüßte, und NRW-Verkehrsminister Axel Horstmann. Insgesamt, sagte er, müssten im Lande 87 Bahnhöfe in Stand gesetzt werden. Der Politiker setzt auf die Renaissance des Schienen-Personenverkehrs. »Die Fahrgastzahlen sind um 40 Prozent gestiegen.« Allein in Bielefeld halten täglich 400 Züge. Notwendig sei, mahnte er an, ein attraktives Tarifsystem, dass für die Menschen auch verständlich sei.
Im Skandieren von anreisenden Arminia-Fans gingen fast die ersten Worte von Bernhard H. Hansen, als Bahn-Vorstand für Betrieb und Entwicklung von DB Station & Service, zuständig, unter. Nach der Entkernung des Gebäudes, freute er sich, habe man mit neuen Läden einen guten Branchenmix für die Kunden gefunden. 4000 Quadratmeter Verkaufsfläche stehen für Geschäfte und Reise-Zentrum zur Verfügung. »Attraktiver werden muss nun noch die Ladenzeile neben dem Bahnhofsgebäude«, gestand er zu. Und Licht am Ende des Tunnels sieht er bei den Arbeiten zum Anschluss des neuen Bahnhofsviertels. Das neue Gebäude, so Hansen, sei wichtig für das Image der Stadt und der Bahn. Und in Anspielung auf die erste Plakataktion: »Ich wünsche mir jetzt ein großes Plakat, auf dem steht: 'Wir sind stolz auf diesen Bahnhof'.«

Artikel vom 04.04.2005