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Obelisk erhält rote Fahne zurück

Russischer Ehrenfriedhof in Stukenbrock-Senne wird umgestaltet

Landesminister Wolfram Kuschke.

Von Matthias Kleemann
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der Obelisk auf dem russischen Ehrenfriedhof in Stukenbrock-Senne soll wieder in seinen ursprünglichen Originalzustand versetzt werden. Lange hatten Überlebende des Stammlagers (Stalag) 326 diese Bitte wiederholt, sie ist nun offenbar auf offene Ohren gestoßen. Wolfram Kuschke, Minister für Bundes-, Europaangelegenheiten und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, teilte dies am Samstag den Teilnehmern einer Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof mit.
Das Stalag 326 wurde am 1. April 1945 von amerikanischen Soldaten befreit. Sowjetische Gefangene errichteten daraufhin aus Dankbarkeit einen Obelisken, der von einer roten Fahne aus Glas gekrönt war. Zu Zeiten des kalten Krieges wurde die Fahne gegen ein orthodoxes Kreuz ausgetauscht.
Noch vor kurzem verlautbarte aus dem Detmolder Regierungspräsidium, der Obelisk stehe in seinem jetzigen Zustand unter Denkmalschutz und dürfe deswegen nicht verändert werden. Wie Wolfram Kuschke jedoch am Samstag sagte, habe Städtebauminister Michael Vesper das Denkmalschutzverfahren bereits im vergangen Jahr an sich gezogen. Entscheidend sei, dass die Abstimmung zwischen russischer Regierung und der orthodoxen Kirche gelinge. Doch habe letztere bereits ihre Zustimmung signalisiert, wenn das orthodoxe Kreuz an anderer Stelle auf dem Friedhof aufgestellt werde.
Kuschke rechnet damit, dass die rote Fahne noch in diesem Jahr wieder auf dem Obelisken montiert wird.

Artikel vom 04.04.2005