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Wetter behindert Hilfe
auf zerstörter Insel

Nahrung knapp - Flugzeuge können nicht landen


Jakarta (dpa). Im Erdbebengebiet vor der Westküste der indonesischen Insel Sumatra schwindet die Hoffnung auf Überlebende. Vier Tage nach den schweren Erdstößen der Stärke 8,7 schätzten die Vereinten Nationen die Zahl der Toten auf etwa 1300. Einen Überblick über die Situation auch auf abgelegenen Inseln gab es aber immer noch nicht.
Helfer suchten auch am Freitag mit Baggern, Hacken, Schaufeln und bloßen Händen nach Überlebenden und Leichen. Ein UN-Sprecher sagte: »Wir suchen weiter, doch sinkt mit jeder Stunde die Hoffnung.« Das indonesische Gesundheitsministerium schätzte am Freitag die Zahl der Toten auf der am meisten betroffenen Insel Nias auf etwa 500. Bislang seien 342 Leichen geborgen worden. Offizielle indonesische Stellen waren noch am Donnerstag von bis zu 2000 Toten ausgegangen.
Starke Regenfälle und schwerer Seegang behinderten weiter die Hilfsaktionen. Schweres Gerät konnte im Hafen von Nias nicht ausgeladen werden. »Bitte helft uns. Wir verhungern«, flehte ein Mann in der Hauptstadt Gunungsitoli einen Reporter an.
Nach Schätzungen des Welternährungsprogramms WFP sind allein auf Nias etwa 200 000 Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Aber größere Versorgungsflugzeuge können auf dem zerstörten Flughafen der Insel nicht landen. Trinkwasser, Nahrung und Medikamente müssen mit Booten und Hubschraubern ins Katastrophengebiet gebracht werden, die Verteilung lief sehr schleppend.

Artikel vom 02.04.2005