Michail Gorbatschow: »Die Stimme Karol Wojtyla war immer einflußreich auf die Politik«
Hamburg (dpa). Politiker und Religionsführer rund um den Erdball haben Papst Johannes Paul II. ihren tiefen Respekt als Mann des Friedens und Mitgestalter der Weltgeschichte erwiesen. »Wir werden diesen bescheidenen, weisen und furchtlosen Priester, der eine der großen moralischen Führungspersönlichkeiten der Geschichte wurde, für immer in Erinnerung behalten«, sagte US-Präsident George W. Bush. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte: »Mit seinem Namen war eine ganze Epoche verbunden.« Der Papst hatte zum Sturz des Kommunismus in Europa beigetragen und sich für die Aussöhnung der Kulturen und Weltreligionen eingesetzt. Der frühere sowjetische Staatschefs Michail Gorbatschow, der 1989 vom Papst in Rom empfangen wurde, würdigte Johannes Paul II. als »Humanist Nr. 1«. Die Stimme von Karol Wojtyla sei »immer einflussreich auf die Politik« gewesen. Bei der Perestroika im damaligen Ostblock habe der Pontifex eine »bedeutende Rolle« gespielt, sagte Gorbatschow. »Israel, das jüdische Volk und die ganze Welt haben einen großen Vorkämpfer der Versöhnung und der Brüderlichkeit zwischen den Religionen verloren«, erklärte Israels Außenminister Silwan Schalom. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nannte den Papst einen »Mann des Dialogs«. Er sei ein »guter Freund des palästinensischen Volkes« gewesen. Der iranische Präsident Mohammad Khatami erkannte die Bemühungen des Katholiken um Gerechtigkeit und Frieden in der Welt ausdrücklich an. Johannes Paul II. sei nicht nur das Oberhaupt der Katholiken gewesen, sondern habe die Liebe und den selbstlosen Dienst am nächsten verkörpert, sagte der Präsident des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas, der Nigerianer Olusegun Obasanjo. Indiens Präsident A.P.J. Abdul Kalam lobte den Papst dafür, dass er sein ganzes Leben für Menschenwürde und die Unterdrückten gearbeitet habe.
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