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Wahl in Simbabwe

Abstimmung à la Mugabe


25 Jahre ist er nun in Simbabwe an der Macht, Robert Mugabe. Er begann sein Staatschef-Wirken als umjubelter Freiheitskämpfer, heute wird er in aller Welt verachtet. Mit Gewalt, einem Netz von Korruption und Wahlbetrug, den viele Beobachter registrieren, hält sich Mugabe mit seiner Regierungspartei ZANU-PF an der Macht.
Seine Helfershelfer haben Wahlberechtigte vor dem Wahltag eingeschüchtert, Wählerlisten manipuliert, und Medienpräsenz der Opposition weitgehend verhindert.
Mugabe hat den Niedergang des Landes zu verantworten. Er ließ die weißen Farmer vertreiben. Die Erträge in der Landwirtschaft sinken beständig. Die Menschen im Lande verarmen, die Arbeitslosigkeit liegt bei fast 80 Prozent. Mugabe stört all das nicht, weil das »System Mugabe« ihm die Macht sichert.
Anders als die Opposition benötigt seine ZANU-PF nur 46 Abgeordnetensitze der insgesamt 120 Mandate für die Mehrheit im Parlament, da der autokratisch regierende Mugabe weitere 30 Abgeordnete selbst bestimmen kann.
Wie manipuliert wird, zeigt ein Fall in einem Wahlkreis westlich der Hauptstadt Harare. Nach dem Ende des Wahltages waren dort 15 000 Stimmen gezählt worden, doch bei der Verkündung der Ergebnisse waren es plötzlich 10 000 Stimmen mehr, wie ein Oppositionssprecher erklärte. Gewonnen wurde der Wahlkreis von einem Neffen Mugabes. Friedhelm Peiter

Artikel vom 02.04.2005