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»Smart«-Debakel

Es knarrt im Getriebe


Der Stern von Mercedes glänzt nicht mehr. Und das nicht erst seit Donnerstag, als der Stuttgarter Autobauer bekannt gab, 1,3 Millionen Autos aufgrund von Qualitätsmängeln in die Werkstätten zurückzurufen. Der Rufschaden ist beträchtlich, und die Langzeit-Folgen sind nicht abschätzbar. Aus Sicht der Konzernmutter DaimlerChrysler ist wohl zu befürchten, dass das peinliche Hickhack den Absatz von Neuwagen bremst.
Eine weitere Baustelle, die den seit Oktober amtierenden Mercedes-Chef Eckhard Cordes ins Schleudern bringt, ist das offensichtliche Missmanagement rund um die Kleinwagen-Tochter »Smart«. Das einst vom Schweizer Uhrenfabrikanten Nicolas Hayek (swatch) und Mercedes-Vorstand Werner Niefer angestoßene Kleinstwagen-Projekt soll DaimlerChrysler bereits 2,6 Milliarden Euro gekostet haben. Allein im vergangenen Jahr soll der Konzern 600 Millionen Euro Verlust gemacht haben. Die Runderneuerung dürfte weitere 1,2 Milliarden Euro verschlingen. Immer deutlicher entpuppt sich das Projekt Smart als Milliardengrab.
Ob die angekündigte Stärkung des Vertriebs das Problem tatsächlich behebt, bleibt abzuwarten. Cordes ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Edgar Fels

Artikel vom 02.04.2005