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Autorennen ist
nicht zu beweisen

Ein Unfallopfer liegt noch im Koma

Bielefeld (hz). Sechs Tage nach dem schrecklichen Geschehen von Karfreitag an der Herforder Straße (eine Tote, zehn Verletzte) geht die dreiköpfige Sonderkommission der Polizei inzwischen fest von einem tragischen Unfall nach Fahrfehler beim Spurwechsel aus.

»Dass es ein Autorennen gegeben hat, wird nicht bewiesen werden können«, so gestern Oberkommissar Bernd Kruse zum aktuellen Stand der Ermittlungen. Seinen Angaben zufolge ist der Versmolder Opelfahrer Danny B. (20), der nach einem Zusammenstoß mit einem BMW beim Fahrspurwechsel mit seinem hochgerüsteten Kleinwagen am Rande eines Tuningtreffens in die Zuschauer gerast war, zwar der Autorennszene zuzurechnen. Allerdings habe sich der 20-Jährige zur Tatzeit am Karfreitag gegen 22.15 Uhr in Höhe des Autohauses Buschmann auf der Herforder Straße weitgehend an die vorgeschriebene Geschwindigkeit von »Tempo 50« gehalten. Oberkommissar Kruse: »Angesichts des vorausfahrenden Verkehrs konnte der Mann auch nicht schneller fahren.«
Als falsch wies Kruse Medienberichte zurück, wonach Danny B. einen vor ihm auf der Herforder Straße fahrenden 23-Jährigen in einem Honda Civic durch das Aufblenden der Scheinwerfer bedrängt habe. Auch sei das betagte BMW-Cabrio des 20-jährigen Bielefelders, mit dem sich der Versmolder angeblich ein Rennen geliefert hatte, weder »aufgemotzt noch getunt«. Bei diesem verbeulten und zerkratzten Pkw, der völlig unüblich für eine Wettfahrt voll besetzt war, handele es sich nur um »eine alte Schleuder«.
Während die Sonderkommission Mitte kommender Woche ihre Ermittlungen weitgehend abgeschlossen haben will, liegen noch zwei aus Gütersloh stammende Unfallopfer (24/25) schwer verletzt in Bielefelder Krankenhäusern. Einer der Betroffenen ist Robin L., der 24-jährige Verlobte der am Karfreitag getöteten Altenpflegerin Jessica S.. Robin L. wurde von den Ärzten nach mehreren Operationen wieder ins Heilkoma versetzt.

Artikel vom 01.04.2005