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Figuren mehr Fleisch geben

Eleonore Weisgerber in TV-Stücken und auf der Bühne

Silvia (Eleonore Weisgerber, li.) spürt, dass ihre Tochter Anna (Christina Beyerhaus) nicht nur geschäftlich mit Robert (Florian Fitz) zu tun hat.

ZDF, Sonntag, 20.15 Uhr: Sie gehört zu den wenigen deutschen Schauspielerinnen, die es tatsächlich geschafft haben, auch im Ausland Starruhm zu erlangen: Eleonore Weisgerber (53) lebte drei Jahre in Paris und drehte dort mit vielen bekannten französischen Kollegen wie Annie Girardot, Georges Charikiris oder Roger Hanin. Trotzdem kehrte sie 1995 zurück nach Deutschland, wo sie wieder ganz von vorn anfangen musste. Sie tat das ihren Kindern Miriam (26) und Johannes (22) zu Liebe, die in Berlin leben wollten.
Inzwischen ist Eleonore Weisgerber aber auch in ihrer Heimat wieder gut im Geschäft: Jetzt kommt sie gleich drei Mal mit Hauptrollen ins Programm. An diesem Sonntag ist sie eine von Familienproblemen geplagte Sägewerksbesitzerin im Inga-Lindström- Melodram »Mittsommerliebe«, einen Tag später gibt sie ebenfalls im ZDF dem »Soko 5113«-Team als Adelsdame Karin von Ardenne mörderische Rätsel auf, und am 14. April ist sie schon wieder blaublütig: »Adel vernichtet« heißt die Episode der Krimi-Reihe »Pfarrer Braun« in der ARD.
Die Adelsdamen werden ihr hierzulande gerne angeboten, schreiben doch die Journalisten immer mal wieder von ihrem »aristokratisch geschnittenen Gesicht« und ihrer »nobel-eleganten Art«. Angst vor der Schublade hat die in Wiesbaden geborene Wahlberlinerin aber nicht: »Ich versuche immer, diese Frauenfiguren nicht so einschichtig darzustellen. Ich bemühe mich, ihnen psychologisch mehr Fleisch zu geben und klopfe sie auf ihre Glaubwürdigkeit ab.« Derzeit tourt Eleonore Weisgerber mit dem Zwei-Personen-Stück »Kleine Eheverbrechen« von Eric-Emmanuel Schmitt und Partner Peter Bongartz durch Deutschland. Das Theater ist ihr wichtig, denn da ist sie im Kontakt mit ihrem Publikum. Das ist bei dieser Tournee besonders begeistert.

Artikel vom 02.04.2005