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»Flexibilität in
allen Werken
hochfahren«

Gildemeister AG auf Wachstumskurs

von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Sennestadt (WB). Um die Produktivität zu steigern und den begonnenen Wachstumsprozess auch in diesem Jahr erfolgreich fortzuführen, setzt die Gildemeister AG auf noch mehr Flexibilität. »Dieses Thema werden wir an allen Standorten hochfahren«, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kapitza bei der Bilanzpressekonferenz.

Zur Flexibilisierung gehörten auch Arbeitszeitkonten und die Beteiligung der Mitarbeiter am Erfolg des weltweit tätigen Unternehmens. Zwar arbeiteten speziell in den asiatischen Ländern Facharbeiter für rund ein Zehntel des Lohnes, der in Deutschland zu zahlen sei, »doch 134 Jahre Know How sind nicht in zehn Jahren aufzuholen«, sagte stellvertretender Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Raimund Klinkner. Gefragt sind im asiatischen Raum vor allem »Einstiegsmaschinen«. »In China gilt unser tiefster Level bereits als High Tech«. Die Gildemeister AG wolle in China als weltweit größtem Absatzmarkt für Werkzeugmaschinen noch stärker Fuß fassen , das Werk in Shanghai (140 Mitarbeiter) komme »ins Laufen« und strebe bei der Geschäftstätigkeit dort in diesem Jahr eine schwarze Null an.
Die Anforderung der globalen Märkte und die Wünsche der Kunden prägten maßgeblich die Entwicklung neuer Produkte. »Dadurch kann Gildemeister seinen Innovationsvorsprung behaupten«, erläuterte Dr. Rüdiger Kapitza die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die im vergangenen Jahr bei 37,8 Millionen Euro lagen. 16 Hightech-Maschinen seien 2004 neu entwickelt und der Fachwelt präsentiert worden. 399 Entwickler, das sind rund 13 Prozent der Belegschaft in den Werken, beschäftigt die Gildemeister AG. Auch im laufenden Geschäftsjahr werde man mit 19 Neuentwicklungen die starke Innovationsorientierung erneut unter Beweis stellen, die Weltmarktführerschaft unter den spanenden Werkzeugmaschinenherstellern behaupten. Ziel sei es, künftig auch im Ertrag eine führende Rolle einzunehmen.
Viel verspricht sich das Unternehmen von einer in Bielefeld entwickelten neuartigen Drehmaschine »mit modernster Steuerungstechnologie bei kleinstem Preis«. Auf einer Hausmesse vom 5. bis 9. April in Sennestadt soll die Maschine, die auch in Osteuropa und China gebaut werden kann, potenziellen Kunden vorgestellt werden.
Pro Jahr verkauft Gildemeister rund 5 000 neue Maschinen. Zunehmende Bedeutung gewinnt aber auch der Gebrauchtmaschinenmarkt. »Der Anteil steigt von Jahr zu Jahr, unsere Fachkompetenz ist dabei sehr gefragt«, erklärte Dr. Rüdiger Kapitza, der voll Stolz darauf verweist, dass weltweit 200 000 Gildemeister-Maschinen im Einsatz sind.
»Ein Anspruch an unseren Service, den wir ständig weiter ausbauen, zumal die Kunden eine extrem kurze Reaktionszeit rund um die Uhr verlangen«. Entsprechend wurde der Personalbestand in diesem Segment um 161 Mitarbeiter verstärkt, um Kundenanforderungen weltweit noch nachfragegerechter entsprechen zu können.
Bei Gildemeister arbeiten weltweit 5 174 Mitarbeiter (davon 815 in Bielefeld. Im vergangenen Jahr wurden hier 62,5 Mitarbeiter neu eingestellt. (Wirtschaft)

Artikel vom 01.04.2005