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Conti setzt auf Billiglohnländer


Hannover (dpa). Europas zweitgrößter Autozulieferer Continental will die Produktion in Niedriglohnländern ausbauen und plant ein neues Werk in Europa. Als möglichen Standort nannte Konzernchef Manfred Wennemer gestern Litauen. Im laufenden Jahr will Conti 860 Millionen Euro vor allem in neue Technologien sowie den Ausbau der Produktionsstätten in Ländern mit einem niedrigeren Lohnniveau investieren. Zum Appell von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) an die Unternehmen, mehr in Deutschland zu investieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen, sagte Wennemer: »Wir sind gerne bereit, Jobs zu schaffen in Deutschland.« Conti schaue aber »nüchtern« auf die Rahmenbedingungen: »Wir haben noch einen weiten Weg in Deutschland zu gehen.«
2004 stieg das Konzernergebnis nach Steuern um mehr als das Doppelte auf 674 Millionen Euro. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr erwartet Conti erneut mehr Umsatz. Für 2004 soll an die Aktionäre eine Rekord-Dividende von 0,80 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Bei den Reifen plant das Unternehmen Preiserhöhungen von ein bis vier Prozent. Wegen der Übernahme des Hamburger Zulieferers Phoenix stieg die Zahl der Conti-Beschäftigten zum Jahresende um mehr als 11 000 auf 80 000.

Artikel vom 01.04.2005