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Als »Ur-Hüpker« zum
Intimfeind DSC Arminia

Peter »Keite« Albersmeier wird Sonntag 60 Jahre alt

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). In der Fußballbranche ist er bekannt wie der berühmte »bunte Hund«. Als Spieler machte sich Peter Albersmeier ebenso einen guten Namen wie nach seiner aktiven Laufbahn als Trainer. Viele ehemalige Weggefährten geben sich Sonntag im Heimathaus Senne I die Türklinke in die Hand. Albersmeier, den alle nur »Keite« nennen, wird 60 Jahre alt. Er hat zur Fete eingeladen.

Sein Leib- und Magenverein war und ist der VfB 03. Auf dem alten Sportplatz an der Huberstraße, wo heute der Marktkauf seine Waren anbietet, stand Albersmeiers sportliche Wiege. Hier erlernte er mit elf Jahren das Fußball-ABC von der Pieke auf. Über die verschiedenen rot-weißen Nachwuchsmannschaften qualifizierte er sich auf Anhieb für das Oberligateam, dass 1972 unter der Regie des legendären »Feierabendtrainers Willy »Eiche« Haubrock Westfalenmeister wurde. »Das war mein größter Erfolg«, denkt der ehemalige »Flügelflitzer« immer wieder gern an diese Glanzzeiten der »Hüpker« zurück.
Bis 1966 hielt Peter Albersmeier dem VfB 03 die Treue. Weil er nach einem Beinbruch von Coach Erich Garske kaum noch berücksichtigt wurde, wechselte »Keite« mit seinem Freund und Spielpartner Bernd Naschke zur DJK Gütersloh. Schon ein Jahr später trug er das Trikot der SV Brackwede und führte die »Quirkendörper« auf Anhieb in die Verbandsliga. Nachdem er 1971 auch noch den TuS Sennelager zum Verbandsligaaufstieg verholfen hatte, kehrte Peter Albersmeier zu den Bielefelder »Hüpkern« zurück und ließ dort seine Karriere 1978 ausklingen. »Der Westfalenmeistertitel 1972 war der absolute Höhepunkt«, gibt er gerne zu.
Dank seiner Freundschaft zu Präsident Walter Goldmann blieb »Keite« dem VfB 03 erhalten. Als Trainer führte er die »Rot-Weißen« in die Verbandsliga. Nach sieben Jahre heuerte das morgige Geburtstagskind beim Platznachbar SpVg. Fichte 06/07 an. Während VfB 03 in der Versenkung verschwand, blühten die »Vereinigten« unter seiner Regie auf. Die ebenfalls siebenjährige Ehe mit Fichte endete 1992.
Danach passierte etwas »Ungeheuerliches«. Albersmeier wechselte zu seinem bisherigen »Intimfeind« DSC Arminia und wurde A-Juniorentrainer. »Das war eine echte Herausforderung«, erinnert er sich heute und stellt fest: »Der Nachwuchsbereich macht wesentlich mehr Arbeit.« Aufgrund seiner beruflichen Belastung als kaufmännischer Angestellter im Außendienst gab er nach zwei erfolgreichen Jahren auf. Dennoch versichert er noch heute grinsend: »Im Herzen bin ich doch ein richtiger Armine geworden.«
Hövelhof, Werl-Aspe und VfL Schildesche waren die letzten Stationen seiner 23-jährigen Trainer-Tätigkeit. Am Johannisbach warf er vorzeitig das Handtuch in der Erkenntnis: »Als Trainer wirst du doch immer älter, aber die Spieler bleiben 25.« Wenn er nicht im eigenen Senner Haus auf dem Sofa liegt, oder gemeinsam mit Ehefrau Heidi und einigen Freunden aus alten glorreichen Fußballzeiten kegelt, inspiziert Peter Albersmeier gern die Verfassung des VfL Ummeln. Sohn Jörn (33) ist dort Trainer und Filius Nico (25) Spieler. Keite wäre nicht Keite, wenn er anschließend zu Hause nicht über Fußball referieren würde. Auch im sportlichen Ruhestand lässt ihn der Bazillus nicht los.

Artikel vom 02.04.2005