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Das Privatleben kam
leider etwas zu kurz

Til Schweigers Film »Barfuss« läuft heute an

Von Dorit Koch
Hamburg (dpa). Als Filmemacher hat Til Schweiger (41) derzeit allen Grund zur Zufriedenheit, als Familienmensch dagegen Nachholbedarf. Seine romantische Liebeskomödie »Barfuss« startet heute in den Kinos, der Interviewmarathon im Vorfeld ist absolviert, jetzt sind Premierenfeiern angesagt.

Danach aber will der in Hamburg lebende Filmstar endlich wieder mehr Zeit für Ehefrau Dana und die vier Kinder haben. Denn für die Umsetzung seines »Traumprojekts« hatte sich Schweiger einen Kraftakt als Produzent, Regisseur, Co-Drehbuchautor und männlicher Hauptdarsteller auferlegt. »Das Privatleben kam dabei zu kurz«, gesteht er.
Dabei ist Schweiger, der mit dem amerikanischen Ex-Fotomodell Dana in wenigen Wochen zehnten Hochzeitstag feiert, Familienmensch mit Leib und Seele. Mehr Zeit für Valentin (9), Luna (7), Lilli (5) und Emma Tiger (2) hatte sich der Schauspieler nach dem Umzug der Schweigers von Los Angeles in die Hansestadt erhofft. »Wegen Dreharbeiten in Europa habe ich meine Kinder damals nur selten gesehen«, erzählt der gebürtige Freiburger.
Zwar wirkte der Frauenliebling auch in internationalen Produktionen mit. Sein Herzenswunsch »Barfuss« ließ sich indessen erst in der alten Heimat realisieren und wirbelte den Alltag im Hause Schweiger erneut durcheinander. »Eine Ausnahmesituation«, meint der Filmemacher, der auch künftig mehr vor als hinter der Kamera stehen wird - der Familie zuliebe.
Am wenigsten befriedigt Schweiger die Schauspielerei, dafür sei sie weniger zeitintensiv und werde - »irrwitzigerweise« - mit Abstand am besten bezahlt. Die Konsequenz: »Ich gucke in den Spiegel und frage mich: »Til, was ist dir wichtiger, die Verwirklichung deines Egos und deiner kreativen Ader oder die Familie?« Darauf gibt es im Moment nur eine Antwort: Ich muss sehen, dass ich Geld verdiene und ich so viel Zeit wie möglich für die Familie habe.«

Artikel vom 31.03.2005