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Menschen in
unserer Stadt
Dieter Kluwe
Pflegedienstleiter

Wie kommt ein junger Postbeamter des mittleren Dienstes dazu, Krankenpfleger zu werden? »In der Tat schon seltsam«, sagt Dieter Kluwe. Er, 1966 in Kassel geboren, dort aufgewachsen und zur Schule gegangen, absolvierte die Mittlere Reife sowie eine Wirtschaftsfachschule - und wurde Postbeamter.
Dann kam der Zivildienst, den Kluwe beim DRK absolvierte. Dort, sagt er, entdeckte er seine Freude an einem Pflegeberuf. Er gab die Postlaufbahn auf und ließ sich von 1988 bis 1991 zum Krankenpfleger ausbilden. Zwei Jahre lang arbeitete er am Stadtkrankenhaus Kassel auf der Intensivstation.
Dann zog es ihn der Liebe wegen nach Brakel, wo seine damalige Freundin ein Hotel leitete. Und er wurde Krankenpfleger am dortigen Krankenhaus. Zuerst auf der chirurgischen Station, später wieder auf der Intensivstation.
1996 lockte die Selbstständigkeit, nachdem die Pflegeversicherung ins Leben gerufen wurde und ambulante Pflegedienste benötigt wurden. Kluwe gründete einen solchen ambulanten Pflegedienst in Brakel. Nebenbei bildete er sich weiter, studierte Pflegemanagement. 2001 verkaufte er seinen Pflegedienst und heuerte bei der AWO in Paderborn als Pflegedienstleiter an. Nebenbei betrieb und betreibt er noch ein Pflegeberatungs-Zentrum in Paderborn, das von einer Mitarbeiterin geführt wird.
Dann lernte er den Geschäftsführer des neuen Hotels Sennegarten kennen und stellte schnell fest, dass man auf gleicher Wellenlänge funkt. Seit Februar diesen Jahres ist er in dem Hotel am Senner Hellweg tätig, baute dort mit das Vivid-Pflegehotel auf und nun die ambulante Tagespflege, die, wie berichtet, dort vom 1. April an angeboten wird.
»So«, sagt er und lacht. »Jetzt wissen Sie, wie ein Postbeamter zur Krankenpflege und später zum Pflegedienstleiter wird.« Er arbeite gern im Pflegebereich, sagt er dann ernst. Menschen zu helfen, ihnen beizustehen, sei eine wichtige Aufgabe.
Den Ausgleich vom anstrengenden Beruf findet er bei Freunden und in der Musik sowie beim Lesen. Und bei seinen Kindern, neun und fünf Jahre alt. Zwar sei er geschieden, doch das Verhältnis zu seiner Ex-Frau und zu den Kindern sei prima. Paul Siegfried Schulz

Artikel vom 04.04.2005