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US-General Rose starb
in Paderborn

Westwall-Bezwinger

Paderborn (dpa). Unter seiner Führung hat die dritte US-Panzerdivison »Spearhead« 1944 im Kampf gegen Nazi-Deutschland als erste den Westwall durchbrochen. Heute vor 60 Jahren starb General Maurice Rose am Paderborner Stadtrand.

Maurice Rose, Sohn eines orthodoxen Rabbiners aus Middletown (Connecticut), war wohl genau das, was man einen Haudegen nennt. Der Jude mit polnischen Wurzeln überschritt im Zweiten Weltkrieg als erster US-Kommandeur die Grenze des brennenden Deutschen Reiches. Nur einen Tag später, am Nachmittag des 13. September 1944, befreiten Roses Männer als erste deutsche Stadt Roetgen bei Aachen.
Nach etlichen erbitterten Gefechten, bei denen sich die schweren Sherman-Panzer seiner »3rd Armored Division« von der normannischen Küste durch die blutige Ardennenschlacht über den Rhein bei Köln bis Westfalen vorangekämpft hatten, starb der damals 46-jährige Rose am 30. März 1945 am Stadtrand von Paderborn. Nach Berichten Überlebender auf den Internetseiten von US-Veteranenverbänden und Heeres-Museen ist bis heute unklar, ob er und zwei seiner Männer in einen Hinterhalt des letzten Aufgebots der SS-Panzerbrigade »Westfalen« geraten sind. Vielleicht waren schlicht Verständigungsprobleme der Grund für die tödlichen Schüsse.
»Er war der Letzte, der bedauert hätte, dass er das Ende eines Soldaten gefunden hat«, schrieb damals pathetisch US-Kriegskorrespondent Hal Boyle. Rose wurde zunächst auf dem heute aufgegebenen US-Soldatenfriedhof bei Ittenbach im Siebengebirge bestattet, wo neben 1484 Deutschen auch 3600 GIs als letzte Opfer der Kämpfe an Rhein und Ruhr beigesetzt worden waren. Im Juli 1945 wurden alle amerikanischen Toten in die USA überführt.

Artikel vom 30.03.2005