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Cercis Treffer krönen
großen Teamgeist

Regionalliga: Hamburger SV (A) - DSC Arminia (A) 0:2

Von Werner Jöstingmeyer
Hamburg(WB). Die U 23 des Hamburger SV, bestes Amateurteam in der Fußball-Regionalliga Nord, zeigte gestern im Nachholspiel gegen Arminia Bielefeld (A) ihr zweites Gesicht - und die Gäste ebenfalls! Mit einem vollauf verdienten 2:0 (1:0)-Streich, der zweite Auswärtssieg in dieser Saison, untermauerte der wie aus einem Guss spielende DSC mit großem Teamgeist seinen Willen zum Klassenverbleib.

In dieser Verfassung sollte der Nichtabstieg allemal möglich sein. Aus dem Profikader war in Hamburg nur Henning Grieneisen dabei. Der auswärts so starke Tabellendritte Hamburg kassierte nach drei Siegen in Folge bereits seine sechste Heimpleite. Arminia überzeugte im Wolfgang-Meyer-Stadion mit einer sauberen Aufteilung und viel Geschick. Die Ordnung funktionierte, das kompromisslose Pressing machte den Hanseaten schwer zu schaffen. Folge waren viele Ballgewinne im Mittelfeld.
Die 1:0-Pausenführung war keineswegs unverdient. Die dritte DSC-Ecke, von Heithölter getreten, verlängerte Hamburgs Pechvogel Charles Takyi unglücklich mit Kopf. Am langen Pfosten stand Ferhat Cerci goldrichtig. Mit einem aktrobatischen Drehschuss wuchtete der kleine Stürmer den Ball ins Netz (17.) - sein zweiter Saisontreffer. Bereits fünf Minuten zuvor hätte Cerci eine Heithölter-Ecke krönen können, mit dem Rücken zum Tor. Doch sein sehenswerter Fallrückzieher zielte direkt auf Torwart Kirschstein.
In der 32. Minute musste das DSC-Trainergespann Igor Lazic/Michael Piwowarski tief durchatmen. Plötzlich tauchte Eren Sen völlig frei vor Ronny Kockel auf und zog aus neun Metern ab. Im zweiten Nachfassen bekam Armi-nias Keeper den Ball unter Kontrolle. Nur ein Mal wurde es noch brenzlig (41.). Joys strammen Schuss fälschte André Grunwald mit dem Rücken zur Ecke ab.
Alle weiteren vielversprechenden Offensivszenen im ersten Durchgang gehörten den wackeren Gästen. Schade, dass bei einem Konter Abdel-Hags finaler Pass auf Cerci zu unsauber kam (19.). In der 44. Minute war es erneut Akram Abdel-Hag, der aus der zweiten Reihe schoss. Kirschstein lenkte den Ball soeben mit den Fingerspitzen zur Ecke ab.
Im zweiten Durchgang spielten die Arminen mit dem Wind - und wie! Weiter Abschlag Kockel fast bis zur Strafraumlinie. Der kurz zuvor eingewechselte Julian Loose behauptete sich gegen Guédé, bediente Cerci, und dessen Kopfball prallte vom Innenpfosten ins Tor - 2:0 (60.). Loose hätte in der Folgezeit erhöhen können. Erst sauste sein als Flanke gedachter Schrägschuss - dank Windunterstützung - am langen Pfosten vorbei (64.), dann köpfte er freistehend aus sieben Metern über das Tor (66., Vorlage Heithölter).
Derweil die Abwehr um die überragenden Carsten Rump und Orhan Oezkara gar nichts anbrennen ließ, hätte Jule Loose das Spiel nahezu im Alleingang entscheiden können. In der 85. Minute (Vorarbeit Abdel-Hag) marschierte er verwaist aufs HSV-Tor zu, zauderte allerdings zu lange und ließ sich noch im letzten Moment den Ball stibitzen. Und Looses Schuss in der 90. Minute (Anspiel von Sirin) strich über das Tor; auch hier war gewiss mehr möglich.

Artikel vom 31.03.2005