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»Torfabrik« stilllegen

Oberliga: VfB Fichte erwartet heute Abend Schermbeck


Bielefeld (WB/jm). Nach den beiden starken Vorstellungen gegen die beiden Spitzenteams der Fußball-Oberliga bekommt es der VfB Fichte heute Abend (19.30 Uhr, Stadion Rußheide) im Nachholspiel gegen SV Schermbeck mit einer Mannschaft von ähnlicher Kragenweite zu tun. »Das wird ein ganz anderes Spiel«, prophezeit Trainer Dr. Jörg Weber einen Gegner, der mit »aggressiver Zweikampfführung schnell umschaltet«. Im Klartext: Der Tabellenzehnte wird vermehrt auf Konter lauern. »Wir dürfen nicht den Fehler machen, von Anfang an zu viel zu wollen und ins offene Messer zu laufen«.
Die beiden Niederlagen gegen Bochum und Schalke haben den VfB Fichte nicht umgeworfen. »Wir ziehen das Positive aus den Spielen. Wir haben gegen Bochum die erste Halbzeit dominiert und in Schalke die zweite Hälfte bis zur 80. Minute dominiert. Der Unterschied zur Spitze ist, dass die individuelle Klasse des einen oder anderen etwas höher ist. Nicht über 90 Minuten, sondern in einzelnen Aktionen«, so Weber, der Aziz' Freistoßtor zum Schalker 2:1 neidlos anerkennt. »Diese Spieler haben nun mal sieben, acht, neun Trainingseinheiten, wo sie sich die Sicherheit im Füßchen holen. Wir haben das Spiel in einer Minute verloren.«.
Die aktuelle Personalsituation treibt Weber ein paar Sorgenfalten auf die Stirn. Jens Reitemeier (Mittelfußknochen geprellt) legte eine Trainingspause ein, möchte aber heute Abend mithelfen. Weniger gut sieht es bei Sebastian Klaßes (Tritt an die Achillessehne) aus. Ein Fragezeichen steht hinter Christopher Gliniars (Fußprobleme). Janis Hoffmann (Oberschenkelzerrung) spielte auf der Schalker Glück-Auf-Kampfbahn vorsorglich nicht, trainierte wieder gut. Auf seine Schnelligkeit wird Weber wohl bauen können.
Der SV Schermbeck, drittbeste Mannschaft der Rückrunde, kommt mit Stolz geschwellter Brust. Das jüngste 3:0 beim VfB Hüls, erster Sieg gegen den VfB überhaupt und erster »Dreier« des Jahres 2005 in der Fremde, stärkt das in Auswärtsspielen bislang nicht übermäßige Selbstvertrauen des in den letzten Wochen sonst so überzeugenden Teams von Martin Stroetzel. »3:0 in Hamm, das ist schon eine Hausnummer«, sagt Jörg Weber nachdenklich. Mit 16 Treffern führt SVS-Angreifer Christian Erwig (20) - sein Vorbild ist Ronaldo - die Oberliga-Torschützenliste alleine an. »Ihn müssen wir in den Griff kriegen«.
Aufgepasst, VfB Fichte: um einen weiteren Rückschlag zu vermeiden, darf die Konzentration nicht abreißen. Würde es eine Tabelle nur der zweiten Halbzeit geben, wäre der mannschaftlich geschlossene SV Schermbeck Vierter. Der Gegner erzielte zwölf Treffer in den letzten Minuten.

Artikel vom 31.03.2005