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Neue Konzepte für den Standort

Lux zur Wirtschaftsförderung

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Die Wirtschaftsförderung in Bielefeld muss sich künftig noch stärker um Existenzgründer kümmern, fordert CDU-Fraktionschef Rainer Lux. Der Politiker wendet sich gegen Einzelmaßnahmen, aber hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, die Stärken des hervorragenden Standortes gezielt zu fördern und vorhandene Probleme beherzt anzupacken.

Grundsätzlich stehe man einer kosntruktiven Diskussion um die Wirtschaftsförderung Bielefelds positiv gegenüber, unterstreicht Lux, der eine konkrete Aufgabendefinition für den Bereich als besonders wichtig ansieht: »Alles, was an der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen dient, muss für die lokale Wirtschaftsförderung eine zentrale Rolle spielen.« Zielgruppen seien bereits in Bielefeld ansässige Unternehmen, aber auch solche, die gerade auf Standortsuche seien. Wirtschaftsförderer sind laut Lux so genannte »Kümmerer«. die die vor Ort ansässigen Firmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten betreuten. Dabei müsse man ganz pragmatisch vorgehen.
Die Attraktivität eines Standortes wird nach Einschätzung des Landtagspolitikers durch viele Parameter bestimmt, darunter Gebührenstabilität, moderate Gewerbesteuern, kluge Gewerbeflächenpolitik, schnelle Genehmigungen bei Bauvorhaben durch die Behörden. Lux: »Das sind Dinge, die wir selbst beeinflussen können. Ich könnte mir so etwas wie ein Genehmigungsportal für kleine und mittlere Unternehmen vorstellen, in das Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung ihre Kompetenz für diese Betriebe einbringen und sie bei ihren Bauvorhaben betreuen.« Es gelte, die örtlichen Firmen bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zu unterstützen, damit die vorhandenen Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen würden.
Besonders am Herzen liegen Lux zudem die Existenzgründer. Die bräuchten, ganz nach dem Gründer Bill Gates in der Garage der Eltern, preiswerten Büroraum, gute Infrastruktur und seriöse Beratung. Lux: »Die Beratung für eine vernünftige Liquiditätsplanung für die ersten drei Jahre der Selbstständigkeit ist allemal wichtiger als Büroraum in einer Hochglanzimmobilie.« Ein Stück Zukunft für Bielefeld sieht der Politiker im Bereich der Biotechnologie, wo die heimische Universität Spitze sei. Man sollte, so Lux, ein Gründerzentrum mit Start-ups auf die Beine stellen, ähnlich wie bei Technologiezentrum: »Das wäre ein Stück Zukunft für Bielefeld.«
Handlungsbedarf sieht man im aktiven Standortmarketing für die Stadt, kombiniert mit einem Leitbild, das über hochglänzende Image-Broschüren hinaus gehen müsse. Man müsse Bielefeld für Unternehmen und Investoren interessant machen. Lux: »Neue Unternehmen schaffen Investitionen, neue Projekte schaffen Arbeitsplätze.«

Artikel vom 30.03.2005