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Mit viel Herz im Stadtbezirk aktiv

Stifterin und Sponsorin Hannelore Grabe feiert heute 70. Geburtstag

Brackwede (ho). Sie ist »waschechte« Brackwederin, hängt mit ganzem Herzen an ihrem Stadtbezirk: Hannelore Grabe, großherzige Stifterin der »Gerd und Hannelore Grabe-Stiftung« und Förderin des gemeinnützigen Vereins »Pro Brackwede«, feiert heute ihren 70. Geburtstag.
Aufgewachsen ist sie im elterlichen Haus an der Ferdinandstraße, besuchte die Brocker Schule und anschließend die Handelsschule in Bielefeld. Nach einer Lehre in einer Rechtsanwaltskanzlei und Fortbildung in Abendkursen half sie im elterlichen Geschäft. Ihr Vater, gelernter Tischler, hatte sich selbstständig gemacht und das Möbel- und Bestattungshaus Vemmer in Brackwede gegründet. Als ihr Bruder Manfred das Geschäft übernahm, wechselte Hannelore Grabe zu Mannesmann, arbeitete dort fast neun Jahre.
Als sie ihren späteren Mann Gerd kennenlernte, ging sie zu »Grabe und Sohn«, half aktiv beim Aufbau des Unternehmens, das den Produktionsstandort von der »Keimzelle« an der Schulstraße längst nach Steinhagen verlagert hatte. Unter dem Namen »Gratex« entstand in Brackwede ein Einzelhandelsverkauf von Damen- und Herrenbekleidung, eine Firmenentwicklung, an der Hannelore Grabe großen Anteil hatte.
Nach dem plötzlichen Tod von Gerd Grabe 1992 war die engagierte Frau auf sich gestellt, managte die Betriebe allein. »Eine harte Zeit, aber zum Glück war ich gut eingeweiht und hatte zuverlässige Mitarbeiter«, so die Witwe. 1996 zog sich Hannelore Grabe aus dem Geschäftsleben zurück, verwaltete fortan die Liegenschaften.
Schon zu Lebzeiten ihres Mannes hatte das Paar darüber nachgedacht, »wie und wem wir mit einem Teil unseres Vermögens helfen könnten«. Und Hannelore Grabe setzte das »Vermächtnis« ihres Mannes um, erfüllte sich selbst einen Herzenswunsch: Nach vielen »Hürdenläufen« wurde Ende 2003 die »Gerd und Hannelore Grabe-Stiftung gegründet. In Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund hilft die Stiftung physisch und psychisch kranken Kindern aus Problemfamilien in der Region.
Begeistert ist Hannelore Grabe von der Resonanz, die ihre Stiftung mittlerweile gefunden hat. »Viele große und kleine Spenden helfen uns, die Aufgaben zu verwirklichen«. Und als vor einigen Wochen der gemeinnützige Verein »Pro Brackwede« gegründet wurde, war Hannelore Grabe spontan mit 5 000 Euro dabei, denn sie ist überzeugt: »Wir müssen etwas für Brackwede tun«.
Als »Pensionärin« legt Hannelore Grabe keineswegs die Hände in den Schoß. Die Verwaltung ihrer Liegenschaften, die Arbeit in der Stiftung und die Versorgung des Privathauses (»ich habe keine Putzfrau«) beansprucht ihre Zeit. Auf ihrer Lieblingsinsel Norderney genießt sie Ruhe und Einsamkeit und beim Kegelklub »Malteser-Kätzchen« in Brackwede lässt die Geburtstagsjubilarin schon mal »alle Neune gerade sein«.

Artikel vom 30.03.2005