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Bahn erhält nur Beratungsnote vier

Die Stiftung Warentest kritisiert: Zugfahren ist oft unnötig teuer


Berlin (dpa). Das Zugfahren in Deutschland ist einem Test zufolge wegen schlechter Beratung in vielen Fällen unnötig teuer. Die Stiftung Warentest kritisierte gestern, dass die Deutsche Bahn nur unzureichend auf billigere Reisemöglichkeiten hinweise. Am Schalter, am Automaten und im Internet werde häufig der teure ICE empfohlen, obwohl es günstigere Verbindungen mit dem Intercity oder Regionalzügen gebe. Auch Sparmöglichkeiten wie die Bahncard 25 oder Länder-Tickets würden beim Kauf der Fahrkarten zu selten erwähnt.
Insgesamt bekam die Bahn für ihre Preisberatung deshalb nur die Note »ausreichend«. Bei den Testkäufen seien die preisgünstigeren Reisemöglichkeiten in drei von vier Fällen zunächst überhaupt nicht genannt worden, hieß es. Erst auf Nachfrage hätten sich die Verkäufer dann mehr Mühe gegeben. Die Verbraucher-Initiative empfiehlt deshalb: »Misstrauen Sie Preisauskünften der Deutschen Bahn. Fragen Sie nach: »Geht's nicht auch billiger?"«
Ein Bahnsprecher bestätigte, dass bei Verbindungs-Anfragen vom Computer automatisch die schnellste Variante angezeigt werde. Die Forderung, bei der Auskunft sofort auch den billigsten Preis anzuzeigen, könne so schnell nicht umgesetzt werden. Zudem arbeite die Bahn »mit Hochdruck daran, die Preisvielfalt auf einzelnen Strecken zu reduzieren«. Als Beispiel für die Preisunterschiede wurde von der Stiftung Warentest die Verbindung Köln-Kassel genannt, die in der zweiten Klasse zwischen 34,50 Euro und 83 Euro kosten kann.

Artikel vom 30.03.2005