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IHK kritisiert Ergebnis
des Berliner Jobgipfels

Personenunternehmen steuerlich geschröpft


Bielefeld (WB/dk). Der Finanz- und Steuerausschuss der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) bewertet die Ankündigungen der Bundesregierung und der Opposition zur Sicherung des deutschen Standortes skeptisch. Demnach soll die Körperschaftsteuer von 25 Prozent auf 19 Prozent gesenkt werden, um Kapitalgesellschaften international wettbewerbsfähiger zu machen. Für mittelständische Personenunternehmen soll der Anrechnungsfaktor der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuerschuld von Faktor 1,8 auf 2 erhöht werden.
»Durch die geplanten Änderungen wird ein Personenunternehmen, das seine Gewinne reinvestiert, noch schlechter gestellt. Dann zahlt es über 34 Prozent mehr Steuern als eine Kapitalgesellschaft«, analysiert Dr. Klaus Stein, Vorsitzender des IHK-Ausschusses. Die Vorschläge seien deshalb völlig unverständlich. Dadurch würden Arbeitsplätze gefährdet. Stein: »Die letzte Steuerreform ist bereits weitestgehend an den Personenunternehmen vorbeigegangen. Nun soll die Kluft nochmals vergrößert werden. Der Anrechnungsfaktor der Gewerbesteuer müsste auf 3,3 Prozent erhöht werden, um wenigstens den Status quo zu erhalten.« Im Bezirk der IHK Ostwestfalen sind mehr als 71 000 der gut 90 000 Mitgliedsunternehmen als Personenunternehmen aktiv.

Artikel vom 30.03.2005