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KSC - MSV wird nicht wiederholt

Karlsruhe geht in Berufung

Frankfurt/Main (dpa). Das Zweitligaspiel zwischen dem Karlsruher SC und dem MSV Duisburg (0:3) vom 3. Dezember 2004 wird nicht wiederholt.

Mit diesem Urteil hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gestern den Karlsruher und vorerst letzten von 16 Einsprüchen gegen Spielwertungen im Zuge des Manipulations- und Wettskandals zurückgewiesen. Der KSC wird nach Aussagen seines Anwalts Christoph Schickhardt in die Berufung beim DFB-Bundesgericht gehen.
Eine vom »Kronzeugen« und Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer öffentlich gemachte Manipulationsabsprache räumte der Sportgerichts-Vorsitzende Rainer Koch (Poing) bei der Fortsetzung der am 23. März vertagten Verhandlung ein. Der KSC habe aber nicht den Nachweis einer tatsächlichen Manipulation Spiel entscheidender Szenen durch den mittlerweile inhaftierten Schiedsrichter Dominik Marks erbringen können. »Alle drei Duisburger Tore sind ohne Beeinträchtigung des Schiedsrichters gefallen und hatten keinen Zusammenhang mit möglicher Manipulation«, sagte Koch.
Der Fall war in erster Instanz der vorerst letzte. Von den 16 Einsprüchen waren zehn mangels Erfolgsaussicht zurückgezogen, drei vom Sportgericht abgewiesen worden. In zwei Fällen wurden manipulierte Spiele annulliert und neu angesetzt: Die Zweitliga-Partie LR Ahlen - Wacker Burghausen (1:0) und die Regionalliga-Begegnung Hertha BSC Berlin/Amateure - Arminia Bielefeld/Amateure (2:1). Beim DFB-Bundesgericht stehen die Berufungsverhandlungen der Spiele SC Freiburg - 1. FC Kaiserslautern, MSV Duisburg - SpVgg Greuther Fürth und die KSC-Berufung an.
Für das Gericht erkenntnisreich erwies sich das Studium einer Video-Aufzeichnung des Spiels.
Der KSC hatte den Einspruch auf den Aussagen Hoyzers aufgebaut, der »grundsätzlich glaubhaft« sei, meinte KSC-Anwalt Joachim Rain. Laut Hoyzer soll der seit drei Wochen in U-Haft sitzende Marks von der kroatischen Wettmafia 30 000 Euro für den Duisburger Sieg erhalten haben.

Artikel vom 30.03.2005