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Auf der Suche
nach dem
Abenteuer

Jugendbücher des WESTFALEN-BLATTES

Von Corinna Strate
Bielefeld (WB). Die neue Jugendbuch-Reihe vom WESTFALEN-BLATT ist ein Riesenerfolg. In den Geschäftsstellen ist die 14-bändige Edition ein Renner und musste bereits nachbestellt werden. Auf der Kulturseite werden in loser Folge die einzelnen Titel vorgestellt. Heute geht es im siebten Beitrag um »Huckleberry Finn« von Mark Twain.
Huckleberry Finn liebt seine Freiheit - und das Leben am Mississippi.

Kein Wunder, dass er es nicht lange bei der Witwe Douglas aushält: Huckleberry Finn ist das Leben in Freiheit gewohnt. Er braucht niemanden, der ihm sagt, dass er sich waschen soll, der ihn in feine Kleider steckt, ihm womöglich sogar noch Schuhe anzieht und ihn in die Schule schickt. Sicher, die Sache mit den regelmäßigen Mahlzeiten ist gar nicht so schlecht, aber muss man sich wirklich dazu brav an einen Tisch setzen und vorher die Hände waschen? Und das weiche Bett ist schön und gut - aber eigentlich schläft Huck doch am liebsten in seinem alten Zuckerfass.
Huckleberry Finn verkörpert für seinen »Vater« Mark Twain seine große Sehnsucht nach einem freien, ungebundenen Leben fernab aller Verpflichtungen. Er lässt alles hinter sich und zieht einfach hinaus in die Welt - oder zumindest mal mit dem Floß den Mississippi hinunter. Ganz genau so, wie es Mark Twain, der mit bürgerlichem Namen Samuel Longhorne Clemens hieß, selbst getan hat. Seine Reise quer durch die Vereinigten Staaten finanzierte er sich, indem er an verschiedenen Orten als Setzer und Drucker arbeitete.
Huckleberry Finn lässt er seine Erlebnisse so erzählen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Mark Twain war der Erste, der die Alltags- und Umgangssprache seiner Zeit in die Literatur eingebracht hat. Dafür wurde er von vielen Seiten kritisiert - aber genau das ist es wohl, was auch heute noch den Zauber der Geschichten von Huckleberry Finn und dem Vorgängerroman »Tom Sawyer« ausmacht. Lange Zeit galten seine Bücher sogar als rassistisch, weil die Bezeichnung »Nigger« häufiger darin vorkam - allerdings gab Twain nur originalgetreu wieder, wie zu seiner Zeit in den Südstaaten mit den schwarzen Sklaven umgegangen wurde.
Und dass Huck Finn und sein Freund Tom Sawyer wohl kaum rassistisch sind, kann jeder nachlesen, der sich von Huck mit in seine Welt am Mississippi mitnehmen lässt, mit ihm auf das Floß steigt und sich flussabwärts treiben lässt. Einfach zu schön ist die Geschichte, wie Huck und Tom den entlaufenen Sklaven Jim aus seinem Gefängnis befreien wollen und dabei alle Jungen-Phantasien von Abenteuer und Heldentum hemmungslos ausleben - damals wie heute.
Jeder Titel der 14-teiligen Jugendbuchreihe kostet 2,95 Euro. Wer die komplette Edition kauft, zahlt nur 35,40 Euro - zwei Bände gibt es also gratis. Und das Beste: Die Bücher sind in allen WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen sofort und ohne jede Wartezeit zu haben.

Artikel vom 09.04.2005