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Dänen sorgen für Sensation

Tischtennis-EM: Historischer Triumph

Aarhus (dpa). Danish Dynamite zündete auch im Endspiel. Der Heimvorteil bei der EM in Aarhus beflügelte Dänemarks Tischtennis-Herren zu einer außergewöhnlichen Leistung.

Angeführt vom Düsseldorfer Bundesligaspieler Michael Maze bestiegen die Skandinavier durch einen 3:2-Endspielsieg über Österreich erstmals den europäischen Thron. Mehr als 1500 begeisterte Zuschauer, unter ihnen Kronprinz Frederik, feierten das Trio Michael Maze, Finn Tugwell und Allan Bentsen, das in einer fantastischen Aufholjagd einen 0:2-Rückstand in einen Sieg umwandelte.
Bei der stimmungsvollen Siegerehrung wurde der Dannebrog statt der deutschen Fahne aufgezogen. Für das DTTB-Team, als WM-Zweiter und Favorit nach Aarhus gereist, war nicht einmal Platz auf dem Siegerpodest. Hinter den beiden Überraschungsfinalisten und den gemeinsamen Dritten Tschechien und Rumänien landeten Timo Boll und seine Mitstreiter auf dem fünften Platz. Das hochklassige Finale verfolgten die DTTB-Spieler und der Trainerstab vor dem Fernseher in ihren Hotelzimmern.
Zunächst sah alles nach einem Sieg der Österreicher aus. Maze, der im Vorjahr als Olympia-Dritter im Doppel mit Tugwell das nördliche Nachbarland mit dem Tischtennis-Bazillus infiziert hatte, und Allan Bentsen verloren ihre Einzel gegen Chen Weixing und Weltmeister Werner Schlager. Doch der Erfolg von Tugwell an Position drei war das Signal für eine tolle Aufholjagd. Zunächst bezwang Maze im Spitzenspiel Schlager in fünf Sätzen, ehe der zukünftige Werder Bremen-Spieler Bentsen im letzten Einzel gegen Abwehr-As Chen Weixing die Sensation mit 3:1 perfekt machte.
»Unsere Rechnung mit dem Herren-Team ist nicht aufgegangen. Wir haben aber noch Chancen in den Individualwettbewerben«, sagte DTTB- Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig. Der Auftakt am Mittwoch mit fünf Siegen in fünf Spielen machte Mut. Die größte Mühe mit den zumeist zweitklassigen Gegnern hatte Elke Wosik (Busenbach). Die EM-Dritte von 1996 qualifizierte sich mit einem 4:2 über Lina Misikonyte (Litauen) für die 2. Runde im Damen-Einzel.
Ohne Satzverlust überstand Jessica Göbel (Kroppach) die Auftaktrunde. Die künftige Driburgerin trifft heute um 18.55 Uhr auf die tschechin Iveat Vacenorska. Im Mixed schied Göbel allerdings an der Seite ihres walisischen Partners Ryan Jenkins gegen Bastian Steger/Laura Stumper (Düsseldorf/Busenbach) glatt mit 0:3 aus.

Artikel vom 31.03.2005