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Seebeben vor Sumatra

Aus Schaden gelernt


Wenn es denn etwas Positives zum neuen Seebeben zu berichten gibt, ist es dieses: Die Menschen haben aus der Katastrophe vom 26. Dezember gelernt.
Als dieses Mal das (weit entfernte, nicht zuständige) Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik auf Hawaii die Gefahr einer möglichen neuen Todeswelle vor Sumatra meldete, wurde der Alarmruf unverzüglich weitergeleitet. Polizisten, Soldaten, Mönche, Fischer und Anwohner in den Küstenregionen aller Länder am Indischen Ozean alarmierten ihre Mitmenschen per Lautsprecher, Radio, Telefon und Glocken. In Thailand verließen daraufhin etliche tausend Urlauber fluchtartig die Strände.
Gott sei Dank - die todbringende Welle blieb diesmal aus. Gleichwohl zeigt sich, wie wichtig das Tsunami-Warnsystem ist, das bis 2007 an allen Gestaden des Indischen Ozeans funktionieren soll.
Dass Thailand vorprescht und für sein Gebiet umgehend ein Warnsystem installieren will, ist lobenswert - für das Land aber vor allem wirtschaftlich das Gebot der Stunde. Denn wenn nicht der Glaube an die Sicherheit der Traumstrände von Phuket zurückkehrt, werden die Gäste wegbleiben. Für die Einheimischen wäre das die größte Katastrophe. Ingo Steinsdörfer

Artikel vom 30.03.2005