Schildesche (WB/mzh). Pünktlich um 18 Uhr schlugen die Flammen gen Himmel: Das Osterfeuer auf der Wiese am Obersee war entzündet. Binnen kurzem brannte der gewaltige Holzstoß (15 Meter breit, fünf Meter hoch), und eine voluminöse Rauchwolke verdunkelte die Sonne. »Ganz Schildesche ist auf den Beinen«, stellte Wolfgang Sauk nach einem sachkundigen Blick über das Gelände fest. Der Löschabteilungsführer der Freiwilligen Feuerwehr Schildesche hatte das Osterfeuer entzündet. »Get your motor runnin'«: Auf dem Volksfestgelände intonierte die »Golden Eyez Band« gerade die erste Zeile des »Steppenwolf«-Heulers »Born to be wild«, da warf Sauks Kamerad Ulrich Stukenholz den Motor des Riesentreckers an, der den Stapel aus Holz, Grün und Verschnitt mehrfach umrundete, damit Michael Klenner und Detlef Reuter das zum Anzünden benötigte Heu abladen konnten. Hinterm Steuer: Lukas, Stukenholz zweijähriger Neffe, sowie seine Freunde Cedric (2) und Dustin (10), die die Treckerfahrt fast so toll wie das Feuer fanden. Sauks »Initialzündung« kam keine Minute zu früh: Ein Weilchen noch, und die Kinder hätten den 15 Meter breiten und fünf Meter hohen Holzstoß abgetragen und im bereits leise verglimmenden »Kinderosterfeuer« verheizt. »Das hat Spaß gemacht«, berichtete der achtjährige Joel, der mit Mama Sabine Stirnat eigens aus Enger zu Bielefelds größtem Osterfeuer angereist war. Am »Seekrug« herrschte Volksfestatmosphäre. Es duftete nach Bratwurst, Crêpes und Thai-Food, Bier sprudelte munter aus den Zapfhähnen, Kinder fuhren Karussell. »Seekrug«-Wirt Christian Schulz, der zusammen mit der Feuerwehr die Veranstaltung organisiert, freute sich vor allem über das schöne Wetter, das ihm schon am frühen Nachmittag den Biergarten mit glänzend gelaunten Gästen gefüllt hatte. »Zum ersten Mal im Jahr ist Eis ein Verkaufsschlager«, sagte Schulz. »Der liebe Gott hat mitgespielt.«
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