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Warnung in Celje
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Die deutsche Einladung für das geplante Fußball-Fest 2006 liest sich so friedlich: »Die Welt zu Gast bei Freunden«.
Wie es aber aussehen kann, wenn »falsche Freunde« aus Deutschland in einem anderen Land zu Gast sind, hier wurden jetzt aus Celje erschreckende Bilder geliefert. Krawalle in der Stadt vor dem Spiel, Randale nach dem Anpfiff. In der Hauptrolle: Deutsche Hooligans, die prügelten, Schaufensterscheiben einschlugen und Leuchtraketen auf den Rasen schossen.
Das Bundesinnenministerium hat in einer ersten Stellungnahme die Ausschreitungen tatsächlich »scharf« verurteilt. Was sonst?
Es ist ja auch immer einfacher, hinterher nach den Ursachen zu suchen. Als »mitschuldig« wird hier inzwischen die slowenische Polizei angeklagt. Sie hätte die deutschen Hinweise nicht ernst genug genommen - und außerdem an den Tatorten viel zu spät eingegriffen. Stimmt vielleicht.
Richtig ist aber garantiert, dass diese Vorfälle von Celje 15 Monaten vor der WM eine Warnung an die Sicherheitsbehörden sind. Obwohl die laut Bundesinnenminister gar nicht nötig sein soll.
Seine Feiertags-Botschaft: »In Deutschland passiert das nicht.«
Otto Schily hat sich mit dieser Aussage ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt. Wenn er da mal genauer und etwas weiter hinausschaut, dann müsste er sie auch sehen: Gewaltbereite Randalierer sind immer wieder unterwegs. Gerade bei einer WM.

Artikel vom 29.03.2005