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Kommentar
Umsturz in Kirgisien

Putin vor neuer Situation


Nach Eduard Schewardnadse in Georgien und Leonid Kutschma in der Ukraine ist mit Askar Akajew in der ehemaligen Sowjetrepublik Kirgisien ein weiterer Autokrat wegen Wahlfälschungen von der Opposition aus dem Amt gejagt worden. Ähnliche Machtstrukturen in Nachbarstaaten wie Usbekistan oder der Mongolei und mehr und mehr dagegen aufbegehrende Oppositionsanhänger deuten daraufhin, dass bald weitere dieser scheindemokratischen Regime im Einflussbereich Russlands verschwinden werden.
Spannend wird die Frage sein, wie lange Alexander Lukaschenko, diktatorischer Machthaber in Weißrussland, den immer selbstbewusster auftretenden Oppositionskräften im eigenen Land noch widerstehen kann. Er hat die Opposition bislang rücksichtslos verfolgen lassen.
Russlands Präsident Wladimir Putin wird es in Zukunft vor seiner Haustür nicht mehr mit einer Vielzahl diktatorisch regierender Moskau-freundlicher Staatschefs zu tun haben. Um weiter russische Interessen durchsetzen zu können, muss er sich in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion auf demokratisch legitimierte Regierungen einstellen, die Zusammenarbeit unter neuen Bedingungen verlangen werden. Friedhelm Peiter

Artikel vom 29.03.2005