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WestLB: 1,2 Milliarden Euro Minus

Rückzahlung von Beihilfen vermiest die positive Geschäftsentwicklung

Düsseldorf (dpa/AP). Die von der EU erzwungene Rückzahlung von Beihilfen hat dem WestLB-Konzern 2004 zum dritten Mal in Folge einen Milliarden-Verlust beschert.

Insgesamt wies der Konzern am Donnerstag in Düsseldorf einen Verlust nach Steuern von 1,2 Milliarden Euro aus. Die roten Zahlen seien ausschließlich auf die Rückzahlung von 1,4 Milliarden Euro an das Land Nordrhein-Westfalen zurückzuführen, berichtete WestLB-Chef Thomas Fischer. Im operativen Geschäft sei die Bank dagegen auf die Erfolgsspur zurückgekehrt und habe mit einem Ergebnis von 528 Millionen Euro sogar die eigenen Planungen deutlich übertroffen.
Hatten im Vorjahr noch Risikovorsorge in Milliardenhöhe und Verluste aus den Beteiligungen im gleichen Ausmaß das Ergebnis belastet, so kehrte die Bank in beiden Bereichen in die schwarzen Zahlen zurück. »Insgesamt können wir mit der Entwicklung des Konzerns in einem Jahr recht dramatischer Umstrukturierungen zufrieden sein«, sagte Fischer.
Das Hauptaugenmerk des Konzerns liege nun darauf, 2005 die Ertragskraft weiter zu steigern und das Ergebnis auf 600 Millionen Euro anzuheben. Konzernweit fielen durch Sparprogramme, Geschäftsverkäufe und die Ausgliederung von Abteilungen fast 600 Arbeitsplätze weg. Am Ende des Jahres beschäftigte die WestLB noch 7150 Mitarbeiter.
Die Bank veröffentlichte die Zahlen eineinhalb Monate vor ihrer Bilanzpressekonferenz, weil sie private Investoren am Kapitalmarkt anspricht. Ihnen will sie sich in Form einer stillen Einlage öffnen, die insgesamt gut 460 Millionen Euro umfassen soll. Davon will das Land Nordrhein- Westfalen die Hälfte zeichnen.
Bei einem der Sorgenkinder des Konzerns, dem Flugzeug-Leasingunternehmen Boullioun, zeichnet sich eine Lösung ab. Die WestLB habe mit der Aviation Capital Group (USA) exklusive Verhandlungen über den Verkauf der Beteiligung aufgenommen.

Artikel vom 25.03.2005