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Keine Angst vor Ferrari

Rennen in Bahrain: Schumacher steuert neuen F2005

Bahrain (dpa). Michael Schumacher blickt der Renn- Premiere des Ferrari F2005 beim Grand Prix von Bahrain am kommenden Sonntag bereits mit »viel Spannung« entgegen. Bei seinen Konkurrenten löst der neue Rennwagen allerdings noch nicht das große Zittern aus.

Nach dem schlechtesten Saisonstart seiner Karriere mit lediglich zwei Zählern weiß Schumacher, dass es auch in der Wüste von Bahrain »mit Sicherheit« kein einfaches Rennen wird. »Aber Rennen sind selten einfach. Ich nehme die Herausforderung gerne an«, sagte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister auf seiner Homepage (www.michael-schumacher.de) vor der Abreise aus Maranello.
»Ferrari soll den F2005 ruhig bringen. Wir haben keine Angst«, stellte Renault-Teamchef Flavio Briatore klar. Nachdem seine Fahrer Giancarlo Fisichella (Italien) in Australien und WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (Spanien) in Malaysia Siege eingefahren haben, ist Briatore sicher: »Wir werden in Bahrain auch wieder deutlich schneller sein.«
Michael Schumachers Bruder Ralf, der im Toyota immer besser in Fahrt und nach den beiden Auftaktläufen auf vier Punkte kommt, traut dem neuen roten Renner ebenfalls nicht allzu viel zu. Ferrari habe handeln müssen. »Aber ein Allheimmittel wird das neue Auto bestimmt nicht«, meinte der 29-Jährige, dem sein Bruder sogar Leid tut: »Er ist der Falsche, was die Vorwürfe angeht«.
Um die Negativserie beim Wüstenrennen zu beenden, hatte Michael Schumacher am vergangenen Mittwoch und am Ostersamstag den neuen Wagen und die Reifen getestet. Wie schon in Malaysia erwartet das Fahrerfeld, in dem möglicherweise McLaren-Mercedes-Pilot Juan-Pablo Montoya (Kolumbien) nach einer beim Tennis erlittenen Schulterverletzung fehlen wird, ein körperlicher Kraftakt angesichts heißer Temperaturen.
Hinzu kommt der Wüstenstaub, der Wagen und Reifen zu schaffen macht. »Nach der Premiere vom vergangenen Jahr wissen wir, was uns erwartet«, meinte Schumacher, der 2004 das Rennen gewonnen hatte. Dass der WM-Champion der Fahrer bleibe, den es weiter zu schlagen gelte, stellte Renault-Teamchef trotz »Schumis« schwachen Auftakts klar. Schumacher sei derzeit allerdings abhängig von seinem Ferrari. »Der ist momentan eben nicht stark genug, um uns zu schlagen«, meinte der Italiener. Im Psycho-Duell mit dem Titelverteidiger gab er seinen Fahrern mit auf den Weg: »Geht Schumacher fortwährend auf die Nerven. Unter Druck ist er verwundbar.«

Artikel vom 30.03.2005