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Von Manfred Matheisen

Bielefelder
Optik

Freuen wir uns!


»Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns endlich Taten sehen«: Was Altmeister Goethe im Faust formulierte, trifft es auf den Punkt. Es ist genug geredet und gestritten worden über die Sanierung der Altstadt. Höchste Zeit, dass es los geht.
Von der kommenden Woche an werden bis in den Spätherbst hinein Baukolonnen und Maschinen das Bild der Altstadt beherrschen. Es gibt gewiss schöneres. Was aber in der guten Stube Bielefelds geschieht, wird das Bild des städtischen Zentrums auf Jahrzehnte hinaus prägen. Da sollten wir alle bereit sein, Beeinträchtigungen, die zeitlich absehbar sind, hinzunehmen.
Die für die Ausführung verantwortlichen Mitarbeiter in der Verwaltung wissen, dass bei einem Projekt dieser Größenordnung Ärger unvermeidlich sein wird. Vor allem in der Anfangsphase, in der noch nicht das Neue sichtbar sein wird, sondern Boden ausgehoben wird, Leitungen verlegt werden, Lkw das Material anliefern.
Trotz aller Anspannung strahlen die Bauingenieure Gelassenheit aus. Ihre Freude, mit einer überaus anspruchsvollen Aufgabe betraut worden zu sein, ist unverkennbar. Es wäre viel gewonnen, wenn sich diese Einstellung auf die Bürger übertragen könnte.
Im Stadttheater, dessen Inneres von Grund auf saniert wird, sind die Arbeiten schon weiter fortgeschritten. Dort wendet sich das Bild derzeit. Der Zuschauerraum ist entkernt, der Abriss so gut wie abgeschlossen, der »Aufbau« beginnt.
Nimmt man die beiden Projekte zusammen, müsste Bielefeld stolz auf sich sein. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten die ehrgeizigen Vorhaben mit einem Investitionsaufwand von insgesamt weit mehr als 20 Millionen Euro angepackt zu haben, das ist doch ein ziemliches Pfund.
Mit einer neuen Altstadt und einem neuen Theater gewinnt das ostwestfälische Zentrum an Attraktivität und Anziehungskraft. Freuen wir uns darauf!

Artikel vom 25.03.2005