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Situation des Platzes neu überdenken


Zur aktuellen Situation auf dem Klosterplatz ging folgende Zuschrift ein:
Die Stadt hat, wie zu lesen ist, im vergangenen Jahr die Verträge mit den Betreibern des Biergartens auf dem Klosterplatz wegen Zahlungsrückständen gekündigt. Das mag für die Gastronomen bedauerlich sein, jedoch ist dies für die Stadt eine Chance, die Situation des Platzes neu zu überdenken.
Der Klosterplatz ist, abgesehen vom Alten Markt, der Platz in der Altstadt, der noch eine wirkliche Platzatmosphäre besitzt. Er weist eine intakte Platzrahmung auf und wird vom Verkehr auf der Kloster- und Ritterstraße wenig gestört. Der Platz strahlt Ruhe aus und lädt zum Verweilen ein. Die sonst in Bielefeld immer für die Plätze geforderten Bäume stehen auch schon dort. Also ein Schmuckstück in der Altstadt?
Weit gefehlt. Es stehen dort fünf Ausschankbuden, die einer Kleingartenanlage Ehre machen würden und ein Bierwagen, den mattes Kübelgrün verdecken soll. In einem grün eingerahmten Pferch liegen die abgebauten Bänke und Tische, stehen Bierfässer und Gerät. Zwischen den Bäumen hängen farbige Lampengirlanden. Zur Klasingstraße hin hat man ein hässlich rot angestrichenes Gitter aufgestellt.
Wie kann die Stadtverwaltung es zulassen, dass außerhalb der Saison dieses ganze Biergarten-Möblement stehen bleibt und den Platz verschandelt? In den Jahren vorher wurde nach Saisonende alles abgeräumt. Wird hier stillschweigend eine Nichteinhaltung von vertraglichen Abmachungen geduldet? Oder hat die Verwaltung miserable Verträge gemacht? Muss dort unbedingt ein Biergarten in der eingezäunten Größe sein, nachdem nicht zuletzt wohl der nachlassende Besuch die bisherigen Betreiber zur Geschäftsaufgabe gezwungen hat?
Mit Interesse lese ich, dass der Baudezernent Gregor Moss Gespräche mit möglichen Betreibern führt. Dann möchte ich ihm empfehlen, sich doch erst einmal auf dem Klosterplatz umzuschauen und eine weitere Nutzung unter stadtgestalterischen Aspekten zu beurteilen.
EBERHARD DELIUS33602 Bielefeld

Artikel vom 25.03.2005