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Holzpoller gegen wilde
Parker im Johannistal

Pflanzhilfe für Sträucher - Rad- und Fußweg begrenzt

Bielefeld (uko). Wildes Parken im Johannital gehört endgültig der Vergangenheit an. Auf der ganzen Strecke von den Teichen bis zum Tierpark Olderdissen werden derzeit Holzpoller als Begrenzungspfähle geschlagen.

Zweiradfahrer reagierten gegenüber dem WESTFALEN-BLATT mit massiver Kritik an dieser Baumaßnahme: Es sei »höchst gefährlich«, entlang einer Landstraße »künstliche Hindernisse« aufzubauen. Ulrich Windhager, Leiter der Niederlassung Bielefeld des Betriebes Straßen NRW, nahm diesen Einwänden jedoch die Spitze: »Das ist die beste Lösung.«
Der Grund für diese optimistische Aussage ist noch gar nicht sichtbar. Die Holzpoller, die im Abstand von einem Meter beidseitig der Landstraße L 787 »eingepflanzt« werden, haben eigentlich eine Schutzfunktion. Sie sollen nämlich den kombinierten Rad-/Fußweg an der Westseite des Johannistales abgrenzen.
Ulrich Windhager: »An einem wunderschönen Sonntag war dort oben früher doch alles in Wild-West-Manier zugeparkt.« Um den neuen Weg für Radfahrer und Fußgänger zu schützen, wurden jetzt also die Poller eingerammt. Allerdings dienen die Holzpfosten lediglich als Pflanzhilfe. Sobald die Straßenbauarbeiten im Johannistal Mitte bis Ende April abgeschlossen sind, sollen über die Poller weidenartige Sträucher gepflanzt werden. Windhager prognostiziert: »In zwei bis drei Jahren sind die Holzpoller verfault oder verwittert. Entweder brechen die von selbst weg oder sie werden von uns weggeschlagen.« Dann wäre dort bis zu einem Meter Höhe ein Weidenstrauch gewachsen.
Man habe sich in der Bielefelder Niederlassung des Betriebes Straßen NRW nach Absprache mit der Stadt Bielefeld für die Lösung bewusst entschieden. »Ein Halteverbot bringt dort überhaupt nichts«, sagt Ulrich Windhager. Früher hätten dort an schönen Tagen Politessen und Abschleppwagen gestanden, genützt habe es nichts. Die Straße blieb ständig zugeparkt.
Leitplanken mit Prallschutz seien zweifellos für Motorradfahrer eine bessere Lösung, doch »Schutzplanken sind dauerhaft und hässlich«, schränkt Windhager ein. Im übrigen, so geht er auf die Kritik von Zweiradfahrern ein, habe man auch diese Belange abgewogen. »Bei einem dauerhaften Tempo über 70 Stundenkilometer hätten wir keine Holzpoller aufgestellt.« Künftig soll jedoch im Johannistal lediglich Tempo 50 oder 60 gelten. Und das sollte für verantwortungsbewusste Motorradfahrer kein Sicherheitsrisiko bei der Durchfahrt sein.

Artikel vom 25.03.2005