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Erbgut der Dinosaurier

Intakte Blutgefäße in versteinerten Knochen


Washington (dpa). Blutgefäße aus einem 70 Millionen Jahre alten Dinosaurierfossil lassen US-Forscher hoffen, endlich an Erbgut der längst ausgestorbenen Bestien zu gelangen. Der gewaltige Tyrannosaurus rex war in einem als Hell Creek Formation bekannten Gebiet von Montanas Rocky Mountains geborgen worden. Sein Fossil enthielt zur Überraschung der federführenden Paläontologin etliche offenbar intakte Zellen, sowie Weichgewebe und Blutgefäße des Sauriers. »Es war ein absoluter Schock«, sagt Mary Schweitzer von der Staatlichen Universität North Carolinas.. »Ich habe meinen Augen nicht getraut, bis der Test 17 Mal gelaufen war«. Ihr Kollege Lawrence Witmer von der Ohio Universität stimmt ihr zu. »Wenn wir Gewebe finden, das nicht versteinert ist, müssten wir ihm eigentlich auch (Erbbausteine) DNA entziehen können.
Schweitzer hatte fossilierte Knochensplitter in einer Säure eingeweicht. Zu ihrer großen Überraschung fand sie hinterher gut erhaltenes Dinogewebe und elastische sowie dehnbare Blutgefäße des Dinosauriers in der Lösung. Sollten die Zellen in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten sein, könnten sie wichtige Informationen über die Dinosaurier preisgeben. Andere Paläontologen erinnerten jedoch daran, dass die Suche nach Millionen Jahre altem Dino-Erbgut in ähnlichen Fällen missglückt war, weil sich die Zellen im Verlauf der Zeit geändert oder mit Harz gefüllt hatten.

Artikel vom 25.03.2005