25.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Purzelbäume der Fantasie
unter buntem Regenbogen

»Kinder-Atelier« feiert Friedensreich Hundertwasser

Brackwede (gge). »Hundertwasser«-Bilder sind noch bis zum 10. April in der Stadtteilbibliothek Brackwede ausgestellt. Das »Kinder-Atelier« der »Brackweder Kulisse« unter Leitung von Margarete Büscher hat sich den Wiener Maler, Architekten und Philosophen bei den von ihnen angefertigten 39 Exponaten, die sie zeigen, zum Vorbild genommen.
Das große Vorbild: Friedrich Stowasser, Maler und Philosoph.Ist begeistert: Katharina Günter, Leiterin der Stadtteilbibliothek.

»Friedensreich Hundertwasser hat mit fünf Jahren angefangen zu malen und mochte Kinder«, so Büscher. Da empfand es die 47-jährige, im Hauptjob Betreuerin an Brackwedes Südschule, mehr als nahe liegend, sich mit Friedrich Stowasser (so sein eigentlicher Name) näher zu befassen.
1928 in Wien geboren und am 19. Februar 2002 an Bord der Queen Elisabeth II auf der Fahrt nach Neuseeland gestorben, setzte sich Hundertwasser für Frieden, Ökologie, natur- und menschengerechte Architektur ein. Das begrünte »Hundertwasser-Haus« zählt zu den bekanntesten Werken des Künstlers. Die Spirale als grundlegene Form seiner Malerei ziert auch wertvolle Geschirr-Serien aus Porzellan.
Die 13 Jungen und Mädchen im Alter von fünf bis zehn Jahren haben sich in den vergangenen Wochen daran gemacht, Skulpturen, Collagen und Bilder anzufertigen, die dem künstlerischen Schaffen Hundertwassers nachempfunden sind. Ein monumentaler Regenbogen, ein Wasserfall auf dem Dach, Spiralen, Labyrinthe, Zwiebeltürme Ñ alles dies fand seinen Niederschlag. Als Modell, das es zu verschönern galt, diente den Kindern dabei nicht zuletzt die Brackweder Stadtbibliothek, die sie seit Januar regelmäßig dienstags von 15 bis 18 Uhr aufsuchen. »Schließlich werden wir bald 100 Jahre alt«, freute sich Leiterin Katharina Günter. Wie das Gebäude im Jahre 2011 aussehen könnte, das darf nun im Modell schon mal bestaunt werden.
»Winterwunder« lautete das erste Thema im Kinder-Atelier. Demnächst gibt's den Lesefrühling. »Die Kinder kommen sogar in den Ferien«, lobt Margarete Büscher ihre kleinen Künstler.
»Das hat sehr viel Spaß gemacht«, bestätigt Merit Knemeyer (8). Und Michael Bednarski (9) fand gut, »dass nicht alles vorgegeben wurde«. So durfte die eigene Fantasie Purzelbäume schlagen. Für den Herbst ist man auch schon gerüstet. Dann gibt es eine »Les-Bar«, der »Biblio-Theke« angemessen.

Artikel vom 25.03.2005