Berlin (ddp). Für Pierre Boulez, einen der bedeutendsten Musiker weltweit, hätte die Karriere eigentlich nicht beginnen dürfen. Zum geplanten Klavierstudium war der Student in Paris »wegen Unfähigkeit« nicht zugelassen worden. Der 1925 geborene Sohn eines Stahlfabrikanten studierte stattdessen Komposition, Dirigieren und Analyse. Boulez fand mit Olivier Messiaen einen wichtigen Lehrer am Pariser Konservatorium, und der großen Weltkarriere stand nichts mehr im Wege. An diesem Samstag feiert Boulez, der seit mehr als 50 Jahren in Baden-Baden und Paris wohnt, in Berlin seinen 80. Geburtstag. Boulez entwickelte sich nicht nur zu einem der wichtigsten Vertreter der seriellen Musik, auch als Dirigent setzt er bis heute mit außergewöhnlichen Interpretationen Maßstäbe. Seine weltweite Dirigentenkarriere führte ihn auch 1966 erstmals nach Bayreuth, wo er Richard Wagners »Parsifal« leitete. Von 1976 bis 1980 dirigierte er die bis heute wegweisende Inszenierung des »Ring des Nibelungen« von Patrice Chereau. Am Sonntag wird er an der Berliner Staatsoper das Konzert »Hommage a Pierre Boulez« neben Barenboim auch selbst dirigieren.
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