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»Müssen punkten auf
Teufel komm raus«

HSG Bielefeld vor dem »Monat der Wahrheit«

Bielefeld (WB-tb/jm). Nach der unglücklichen 30:31-Niederlage im Regionalliga-Abstiegskampf regierten in der Heeper Sporthalle die Emotionen: Derweil die Gäste von Eintracht Hagen zunächst jubelnd über »Matchwinner« Bastian Heinrichs herfielen und im Kreis tanzend ihren Auswärtssieg feierten, reagierten sich Zuschauer und die verletzten Spieler der HSG Bielefeld am Schiedsrichtergespann ab.

Zahlreiche unglückliche Pfiffe, insbesondere in den Schlusssekunden, als sie ein siebenmeterwürdiges Foul an Michael Bierhake als Stürmerfoul auslegten, hatten die Bielefelder auf die Palme gebracht. Doch weder Heiko Holtmann noch Gästetrainer Michael Wolf wollten den Schiedsrichtern die Schuld geben. »Wir haben nur drei Tore in eigener Überzahl erzielt. Das ist zu wenig«, ärgerte sich Holtmann und machte auch »ein bisschen Pech« als Ursache für den Rückschlag aus. Gästecoach Michael Wolf sah seine Mannschaft »einen Tacken engagierter und heißer als die Bielefelder. Wir haben nur auf dieses Spiel hingefiebert. Jetzt bin ich restlos glücklich, weil ich mich hier nicht mit einem Abstieg verabschieden will«.
Über Abschiede kann auch in Bielefeld reiflich spekuliert werden. Spielgestalter Michael Boy (»Jetzt wird es ganz hart«) macht sein Verbleiben ähnlich wie Alex Katsigiannis auch von der Klassenzugehörigkeit abhängig. »Mit mir wurde gesprochen, aber ich habe mir Zeit erbeten«, erklärte der Kapitän zu seinen Zukunftsplanungen. Neben den Jugendspielern Till Deutschmann und Florian Korte haben Michael Bierhake, Dennis Gote, Bastian Knop und der verletzte Sven Stühmeier einen Vertrag für die kommende Saison unterzeichnet.
Sven-Eric Husemann hatte einen Schlag auf den Daumen erhalten und ließ ihn noch am Karfreitag röntgen. Der Daumen wurde mit einer Schiene ruhiggestellt.
Am Samstag fährt Heiko Holtmann nach Gladbeck, »um zu gewinnen. Die spielen auch keine überragende Rückserie. Das 32:32-Hinspiel war unsere bisher beste Saisonleistung«. Der April sei der »Monat der Wahrheit« für die HSG. »Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand und müssen punkten auf Teufel komm raus«.

Artikel vom 29.03.2005