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KommentarSudan-Resolutionen

Das Gewissen beruhigen


Man kann es nicht mehr hören: Da einigen sich die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates nach wochenlangen Verhandlungen auf zwei Resolutionsentwürfe, mit denen sie den Sudan-Konflikt beenden wollen, und feiern dies auch noch als Durchbruch zur Lösung dieser unfassbaren und nahezu beispiellosen Tragödie, die sich seit inwzwischen mehr als zwei Jahren in der sudanesischen Provinz Darfur abspielt.
In Wirklichkeit ist es eine Schande für die internationale Gemeinschaft, was dort in dem afrikanischen Staat geschieht. Am Anfang stand das gelähmte Schweigen der Weltorganisation. Und anschließend jagte eine Resolution die andere, damit wollte der Sicherheitsrat das Morden und Sterben stoppen.
Schon vor einem Jahr hatte der Sudan einem Waffenstillstand zugestimmt - und sich ungestraft nicht daran gehalten. All die Resolutionen waren nur dazu da, das schlechte Gewissen zu beruhigen, geschehen ist weiterhin bitter wenig.
Nach UN-Schätzungen sterben in Darfur monatlich noch immer 10 000 Menschen an den Folgen des Krieges, fast zwei Millionen sind weiter auf der Flucht. Doch immer wieder scheitern Sanktionen gegen die sudanesische Regierung am Veto Russlands und Chinas.
Die Hoffnung ist nicht groß, dass sich in nächster Zeit etwas ändern wird, auch wenn einem Mandat für 10 000 UN-Blauhelme zugestimmt wurde. Diese sind noch längst nicht im Sudan. Dirk  Schröder

Artikel vom 25.03.2005