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Liebe mit einigen Hindernissen

Lara Joy Körner spielt im ARD-Zweiteiler »Vera - Die Frau des Sizilianers«

Von Patricia Brinkhoff
ARD, Freitag, Sonntag, 20.15 Uhr: An der Seite Mario Adorfs darf Lara Joy Körner in einem neuen Zweiteiler glänzen. Karfreitag und Ostersonntag ist sie als »Vera - Die Frau des Sizilianers« zu sehen. Die 26-Jährige spielt eine Deutsche, deren italienischer Ehemann zu einem mächtigen Mafia-Boss aufsteigt.

Für die hübsche Tochter der bekannten Schauspielerin Diana Körner ist dies der Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere. Ihre erste Rolle bekam sie als Vierzehnjährige in der TV-Serie »Der Bergdoktor«. Gemeinsam mit ihrer Mutter stand sie dann 1995 in »Hotel Mama« vor der Kamera. Danach war die gebürtige Londonerin in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen, darunter »Das Traumschiff«, »Der Bulle von Tölz«, »Entscheidung auf Mauritius« und »Rosamunde Pilcher: Bis ans Ende der Welt«.
Diesmal verkörpert Lara Joy Körner die hübsche Verkäuferin Vera Kienzle, die sich in den charmanten Italiener Gaetano Scalli (Gunther Gillian) verliebt und ihn trotz aller Anfeindungen ihrer Umwelt heiraten will. Schon bald muss sie jedoch erkennen, dass ihr künftiger Ehemann nur vom schnellen Geld und teuren Autos träumt. Durch seinen skrupellosen Landsmann Antonio Viccini (Max Tidof) gerät Gaetano schließlich auf die schiefe Bahn und wird am Tag seiner Hochzeit vor Veras Augen festgenommen.
Trotzdem hält sie zu ihm und begleitet ihn nach seiner Freilassung sogar nach Sizilien, um dort einen Neuanfang zu wagen. Zunächst scheint das auch zu funktionieren, nicht zuletzt dank Onkel Carlo (Mario Adorf), der dem Heißsporn einen Job in seiner Spedition vermittelt. Doch die trügerische Ruhe währt nur solange, bis Antonio eines Tages in Italien auftaucht und seinen alten Kumpel Gaetano wieder in dubiose Machenschaften verstrickt. Vera ahnt nicht, dass ihr Mann binnen kurzer Zeit in einen Mafia-Krieg verwickelt und damit seine inzwischen vierköpfige Familie in große Gefahr bringen wird...
Joseph Vilsmaiers Film beruht auf der wahren Geschichte der Lüneburger Verkäuferin Edith Kliez, die sich Mitte der 1960er Jahre in den Italiener Gaetano Ianni verliebte, mit ihm nach Sizilien ging und es dort mit der Mafia zu tun bekam. Die Familie lebt heute mit falscher Identität und ständig wechselnden Wohnsitzen unter dem Schutz der italienischen Behörden. »Eigentlich ein Stoff fürs Kino«, meint Regisseur Vilsmaier, der seinen Film mit großer Begeisterung anpreist: »Im ersten Teil eine großartige Liebesgeschichte, im zweiten Teil voller Spannung«. Absichtlich hat er darauf verzichtet, den Film in die heute Zeit zu verlegen.
»Unvorstellbar, dass diese Frau noch lebt, in ständiger Angst, immer auf der Flucht«, sagt Lara Joy Körner über die Autorin der Buchvorlage »Ich, die Frau des Paten«. Die Hauptdarstellerin, selbst Mutter zweier Söhne und seit vier Jahren mit dem Münchner Patentanwalt Heiner Pollert glücklich liiert, kann die Motivation der Titelheldin nachvollziehen: »Liebe muss an solchen Schicksalsschlägen nicht kaputtgehen. Sie kann daran auch wachsen.«

Artikel vom 25.03.2005