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Kann Schutzhaft Schiavo retten?

Atlanta/Washington (dpa). Die Behörden in Florida wollen die Komapatientin Terri Schiavo möglicherweise durch Schutzhaft vor dem Tod bewahren und wieder künstlich ernähren. Ein Neurologe sei zu dem Schluss gekommen, dass der Zustand der 41-Jährigen unter Umständen falsch diagnostiziert worden sei, sagte gestern der Gouverneur von Florida, Jeb Bush. Die Behörden prüften auch, ob sie unter dem Verdacht eingreifen können, dass Schiavo misshandelt worden ist, sagte eine Mitarbeiterin von Bush. Es stünde der Behörde offen, Schiavo im Schutzhaft zu nehmen. Gleichzeitig lehnte es das Bundesberufungsgericht in Atlanta ab, sich wieder mit dem Fall zu befassen. Das hatten die Eltern der Frau beantragt, nachdem in der Nacht ein Richtertrio die Wiederaufnahme der Ernährung abgelehnt hatte.
Präsident George W. Bush bezeichnete den Fall als außerordentlich und traurig: »In einem solchen Fall sollten Gerichte und Gesetzgeber sich eher auf die Seite des Lebens stellen.« Der Kongress hatte am Wochenende ein Gesetz verabschiedet, um den Eltern nach Ausschöpfung aller Rechtswege in Florida eine neue Chance vor Bundesgerichten einzuräumen. Die künstliche Ernährung war auf Antrag des Ehemanns am Freitag eingestellt worden.

Artikel vom 24.03.2005