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1. FC Köln interessiert
sich für Uwe Rapolder

Arminias Trainer winkt aber ab: »Da ist nichts dran«

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Was hat der DSC Arminia Bielefeld dem 1. FC Köln eigentlich getan? Nachdem die Rheinländer in letzter Minute den schon fast beschlossenen Transfer von Spielmacher Nebosja Krupnikovic (Hannover 96) nach Ostwestfalen vereiteln wollen, baggern sie nun auch noch DSC-Trainer Uwe Rapolder an.

Die Kölner bereiten sich jedenfalls auf den immer wahrscheinlicher werdenden Absprung ihres Trainers Huub Stevens vor. Der ist nach Ansicht seines guten Freundes Nol Hendricks, dem Technischen Direktor von Roda Kerkrade, nur noch eine Frage der Zeit: »Huub Stevens will zu Roda, man muss nur abwarten, ob er nach Roda darf«, ließ sich Hendricks jetzt zitieren. Die gewünschte Rückkehr habe nur einen Grund: Stevens möchte mehr Zeit für seine erkrankte Frau aufbringen.
Und damit beginnen die Kölner Probleme: Beharren sie auf dem Vertrag, der sich im Falle des Aufstiegs automatisch um ein Jahr verlängert, ist der Trainer vielleicht nicht ganz bei der Sache. Lassen sie ihn gehen, brauchen sie einen Nachfolger. Und hier kommt Rapolder (Vertrag bis 2007) ins Spiel. Mit den Erfolgen und der modernen Spielweise der Bielefelder hat der Trainer an Ansehen gewonnen. Dortmunds Großaktionär Florian Homm träumte bereits im November von einem »Trainer wie Rapolder«. Jetzt scheinen Kölns Manager Andreas Rettich ähnliche Gedanken umzutreiben.
Von einer Fahrstuhlmannschaft zur anderen? Der 46 Jahre alte Wegbereiter des Bielefelder Aufschwungs winkte gestern ab. Rapolder: »Da ist überhaupt nichts dran. Es hat keinen Kontakt zum 1. FC Köln oder zu dessen Manager Andreas Rettig gegeben.«
Auch nicht während des jüngsten Rapolder-Auftritts beim Literaturfest lit.Cologne, wie der DSC-Coach versichert: »Der Kölner Manager soll im Auditorium gesessen haben. Mehr nicht.«
Noch nicht: Denn Stevens' Abgang in Köln ist ja längst nicht verkündete Sache. Dass die Kölner dem Rapolder ein Angebot machen könnten, bei dem Arminia passen müsste, steht fest. Dann müsste sich der Klub mit einer Ablöse begnügen. »Welche Möglichkeiten die Kölner haben, sieht man daran, dass sie in der 2. Liga gegen Essen 46 500 Zuschauer haben. Bei uns kämen gegen RWE vielleicht 10 000«, sagte Arminia-Geschäftsführer Thomas von Heesen kürzlich -Ê in anderem Zusammenhang.
Könnte auch heißen: Wenn Köln (geplanter Erstligaumsatz: 41 Millionen) ernst macht, wird es für Bielefeld schwierig. Ob das Objekt der Begierde dann Rapolder oder Krupnikovic heißt, ist egal.

Artikel vom 24.03.2005