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Reiselust lässt
TUI frohlocken

20 000 Betten mehr für Hotelgäste

Hannover (dpa). Europas größter Tourismuskonzern TUI hat die Krise hinter sich gelassen. »Nach zwei schwierigen Jahren ist die erwartete Verbesserung eingetreten«, sagte Konzernchef Michael Frenzel in Hannover: »Wir sind in allen Bereichen zukunftsfähig.«
Konzernchef Michael Frenzel. Foto: dpa

Der Vorstand werde eine Dividende von 77 Cent je Aktie vorschlagen, kündigte Frenzel an. Der Jahresüberschuss von TUI stieg von 314,9 auf 532 Millionen Euro. »Robustes Wachstum« erwartet der Konzern vor allem im Kerngeschäft, der Touristik. »Auch 2005 sollte ein zweistelliges Wachstum in der Touristik möglich sein«, sagte Frenzel. 2004 seien das Ergebnis um 75 Prozent auf 362,4 Millionen Euro und die Gästezahlen um 0,9 Prozent auf 18,4 Millionen gestiegen.
Äußerst positiv entwickele sich auch der Schifffahrtsektor. Insbesondere für die Containerschifffahrt gelte: »Hier ist Wachstum angesagt.« Ein Börsengang von Hapag Lloyd, der im vergangenen Jahr abgesagt worden war, sei kein Thema mehr. »Die Entscheidung ist endgültig.« In der Schifffahrt habe das Ergebnis um 17 Millionen auf 279 Millionen gesteigert werden können.
Große Hoffnungen setzt der Konzernchef in die ertragsstarke Sparte Hotels. Die Bettenzahl - Ende 2004 waren es 154 000 - soll in diesem und im nächsten Jahr noch einmal um mehr als 20 000 wachsen. Dabei sollen die Gäste verstärkt in konzerneigenen Hotels untergebracht werden.
Der Umbau des Unternehmens zu einem reinen Tourismuskonzern werde voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen, sagte Finanzvorstand Rainer Feuerhake. Die Gespräche über den Verkauf der Schienen- und Container-Tochter VTG stünden kurz vor dem Abschluss und auch im Blick auf den Verkauf der PNA-Gruppe, die in den USA im Stahlhandel tätig ist, sei man wegen der positiven Entwicklung auf dem Stahlmarkt zuversichtlich.
Außerdem stünden noch die Heiztechnikfirma Wolf und verschiedene nicht betriebsnotwendige Immobilien zum Verkauf. Diese Maßnahmen würden dazu beitragen, die Netto-Verschuldung im Laufe des Jahres unter die Zielmarke von zwei Milliarden Euro zu bringen. Ende 2004 lag sie bei 3,25 Milliarden und damit um 600 Millionen unter Vorjahresniveau.
Über Kaufpreise machten Feuerhake und Frenzel keine konkreten Angaben. Im Hinblick auf Expansionspläne blieben die Aussagen vage. Man sei bestrebt, die holländische Fluggesellschaft Exel zu kaufen, bestätigte Frenzel. Und in Indien plane die TUI ein Joint Venture, um dort als Reiseveranstalter aufzutreten.

Artikel vom 24.03.2005