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Knallige Farben sind im Trend

Firma Brauns-Heitmann aus Warburg ist Marktführer bei bemalten Eiern

Von Ulrich Schlottmann
Warburg (WB). Ob rot, blau, gelb oder grün - Eier müssen zu Ostern bunt sein. Und wenn in Deutschland jemand zu Eierfarben greift, dann stammt dieses Produkt in aller Regel aus Warburg: Die Traditionsfirma Brauns-Heitmann ist mit einem Anteil von 95 Prozent unangefochtener Marktführer auf diesem Gebiet - und das schon seit vielen Jahrzehnten.

16 Millionen Euro Umsatz macht Brauns-Heitmann mit dem Verkauf von Saisonartikeln zu Ostern. Das Geschäft mit Weihnachtsartikeln hat sogar das doppelte Volumen. Weitere 30 Millionen Euro setzt das Unternehmen, das in Spitzenzeiten etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt, mit der Produktion und dem Verkauf von chemischem Produkten wie Fleckensalzen und Stofffärbemitteln um.
Mit den Eierfarben hat einst der Aufstieg des Warburger Unternehmens begonnen, aber der große Durchbruch gelang mit dem Anbieten von Komplettlösungen für den Handel. Alles was zu Ostern Freude macht - von Osterhasen in allen Variationen über fertig bemalte Eier bis hin zu künstlichen Frühlingssträußen - wird von den Mitarbeitern sortiert, aufgearbeitet und mit Preisen für den jeweiligen Kunden versehen. Das alles geschieht bereits Monate vor den Feiertagen - die »Heitmänner«, wie die Mitarbeiter in Warburg genannt werden, sind bereits zu Weihnachten im Osterstress.
Im so genannten »Show-Room« des Unternehmens können die Einkäufer der Handelsfirmen aussuchen, was sie in ihren Geschäften anbieten möchten. Rechtzeitig zu Beginn des Ostergeschäftes im zeitigen Frühjahr werden die Sortimente dann in spezielle Papp- oder Drahtverkaufsständer verpackt und deutschlandweit an Kaufhäuser, Supermärkte und Drogerien geliefert: 800 Lkw-Ladungen mit Häschen, Ostereiern und den klassischen Farben sind das.
»Der Handel braucht dann nur noch die Folie, die um die Palette gezogen ist, zu entfernen, und der Verkauf kann beginnen«, beschreibt Geschäftsführer Karl Oskamp das Erfolgsrezept von Brauns-Heitmann.
Was nicht verkauft wird, geht zurück nach Warburg, wird für die kommende Saison aufgearbeitet oder in Sonderpostenmärkten angeboten. »Weggeschmissen wird bei uns so gut wie gar nichts«, sagt der Geschäftsführer.
In jedem dritten Haushalt in Deutschland werden zu Ostern Eier gefärbt - eine jahrhundertealte Tradition, an der die Bundesbürger offensichtlich ungebrochen festhalten, denn der Absatz bei den Eierfarben ist seit Jahren stabil, wie die Branchenkenner aus Warburg wissen.
»Favoriten bleiben die knalligen Töne rot, gelb, grün, blau, orange, braun und violett. Pastellfarben haben sich dagegen am Markt nicht so durchsetzen können. Der Trend geht eindeutig wieder zu Traditionellem«, berichtet Karl Oskamp.
800 verschiedene Artikel bietet das Warburger Unternehmen zu Ostern an. Was neben Farben sonst noch in die in die Regale kommt, wird bei Brauns-Heitmann schon gut ein Jahr im voraus festgelegt. Geschäftsführer Kurt Diedrich fliegt dann in den Fernen Osten, um im großen Stil einzukaufen. Die dortigen Hersteller haben sich inzwischen gut auf den europäischen Markt eingestellt: Osterhäschen mit Schlitzaugen werden dort längst nicht mehr angeboten.

Artikel vom 24.03.2005