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Motiv weiter unklar

Amokläufer suchte Anschluss bei Neonazis


Der 16-jährige Amokläufer Jeff Weise.

Washington (dpa). Nach dem Blutbad in einem Indianerreservat im US-Staat Minnesota sucht die Polizei weiter nach dem Motiv des Täters Jeff Weise. Es verstärkten sich die Hinweise darauf, dass der 16-jährige Hitler-Bewunderer das Blutbad seit längerem geplant hatte. Aus Internet-Botschaften geht hervor, dass er als Einzelgänger hoffte, in Neonazi-Gruppen Freunde zu finden. Weise hatte erklärt, dass eine »Vermischung der Kulturen und von Blut« zu einem Verlust der Traditionen und der eigenen Sprache vieler Indianerstämme geführt habe. Er könne auch keine paar Meter mehr gehen, »ohne dass nicht jemand in voller Lautstärke Rap-Musik spielt«. Unter einer nationalsozialistischen Regierung würde sich die Lage ganz sicher »stark verbessern«. Weise, der der dem Indianerstamm der Chippewa angehört, hatte erst seinen Großvater und dessen Lebensgefährtin, in seiner Schule in Red Lake sieben Menschen und dann sich selbst erschossen.

Artikel vom 24.03.2005