25.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit dem Alarmpieper in die Klausur

Schüler Mario Düning löscht in Ubbedissen Ñ »Pause« nur fürs Abitur


Ubbedissen (WB). Dass ein Gymnasiast mitten im Schulunterricht vom Stuhl aufspringt, auf den Parkplatz zum Auto rennt und davon braust, ist mehr als ungewöhnlich. Für Mario Düning (20) ist es allerdings völlig normal. Der junge Mann ist Schüler der 13. Jahrgangsstufe am Niklas-Luhmann-Gymnasium in Oerlinghausen und Feuerwehrmann in seinem Heimatortsteil Ubbedissen. Und deshalb hat der Schulleiter eine Ausnahme gemacht: Mario Düning darf mit dem Feuerwehr-Alarmpieper am Unterricht teilnehmen und im Ernstfall vom Klassenzimmer zum Löscheinsatz ausrücken.
»Ein bis zwei Mal ist es schon passiert, dass ich aus der Schulstunde heraus alarmiert worden bin«, berichtet der 20-Jährige. Seit knapp zwei Jahren ist der Feuerwehrmann Mitglied der Löschabteilung Ubbedissen - und es ist für Mario Düning ganz selbstverständlich, dass sein Alarmpieper ihn durch Mathe-, Sport- oder Deutschstunden begleitet.
Doch demnächst legt der Ubbedisser eine kleine »Feuerwehrpause« ein. Aus gutem Grund - denn Ende April/Anfang Mai will Mario Düning am Gymnasium in Oerlinghausen sein Abitur »bauen«. Und das möchte der 20-Jährige der weiteren beruflichen Zukunft zuliebe ungestört hinter sich bringen. Sind erst alle Klausuren geschrieben und alle mündlichen Prüfungen an der Schule bestanden, dann hat der Feuerwehrmann den Alarmpieper natürlich wieder rund um die Uhr dabei.
Wie es nach dem Abi weiter geht, das steht für den jungen Ubbedisser schon fest. Er beginnt eine Lehre zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Bielefeld. »Mein neuer Arbeitgeber unterstützt die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr«, sagt der 20-Jährige. So ist es für ihn keine Frage, dass er auch als angehender »Bänker« den »Blauröcken« treu bleiben wird. Denn schließlich, betont Mario Düning, sei es wichtig, bei Brand oder Unfall den Leuten zu helfen.

Artikel vom 25.03.2005