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Auslandsgäste lernen
»Ökoprofit« kennen

Fachkräfte informieren sich über Umweltmanagement


Bielefeld (isa). Lässt sich das Projekt »Ökoprofit« auch in Südamerika und Afrika umsetzen? Über diese und weitere Fragen diskutierten jetzt 20 Gäste aus Afrika und Lateinamerika im Umweltamt an der Ravensberger Straße.
Die ausgebildeten Fach- und Führungskräfte aus Nigeria, Uganda, Sambia, Mali, Senegal, Ghana, Kolumbien, Nicaragua und Guatemala reisten an den Teuto, um Ablauf und Inhalte von »Ökoprofit«, dem Umweltmanagementprojekt der Stadt Bielefeld, kennenzulernen. Das Projekt zwischen der Stadt und heimischen Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen aus verschiedenen Branchen beim betrieblichen Umweltschutz zu unterstützen.
Birgit Reher vom Umweltamt betont: »Die beteiligten Betriebe können nachhaltig zum Umweltschutz beitragen sowie eigene Kosten senken. Dies können sie zum Beispiel durch Energieeinsparung und Abfallreduzierung erreichen.«
Die Fortbildung wird vom Bildungswerk »inWent« (Internationale Weiterbildung und Entwicklung) aus Köln organisiert. »InWent« schult Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik aus aller Herren Länder, die mit Personalfragen und Organisationsentwicklung betraut sind.
»Ich habe über ÝÖkoprofitÜ im Internet gelesen«, berichtet Projektkoordinatorin Petra Wefers von »inWent«. Sie war sofort von der Idee angetan: »Dieses Projekt ist beispielhaft gelungenes Umweltmanagement und daher für unsere Stipendiaten sehr interessant.«
Im Umweltamt informierten sich die Teilnehmer über die Hintergründe und bisherigen Erfahrungen mit »Ökoprofit«. Damit sie das Projekt auch in der Praxis kennenlernen konnten, erhielten die Gäste eine Führung bei der Firma Dr. Hesse & Cie., einer Spezialfabrik für Galvanotechnik. Dieser Betrieb ist bereits seit 2002 an »Ökoprofit« beteiligt.
Nach ihrem Besuch in Bielefeld wird die Gruppe zunächst einen fünfmonatigen Sprachkurs in München absolvieren, um die Deutschkenntnisse zu verbessern. Anschließend werden die Afrikaner und Südamerikaner bei »inWent« über Wasser- Abfall- und Abwassermanagement beraten. Jeder Stipendiat soll eine Projektarbeit entwickeln, die er später im Heimatland umzusetzen versucht.
Um Praxiserfahrungen zu sammeln, absolvieren die Teilnehmer ein dreimonatiges Fachpraktikum in deutschen Kommunen; der Schwerpunkt liegt auf niederschwelligen Technologien. Denn »die Methoden und die Technik dürfen nicht hochspezialisiert sein, damit sie in den Heimatländern unserer Gäste wirklich auch umgesetzt werden können«, betont Petra Wefers.
Ein Jahr lang wollen die Stipendiaten in Deutschland bleiben. Bevor sie wieder in ihre Heimat zurückfliegen, bietet ihnen »inWent« noch ein Managementtraining an.

Artikel vom 25.03.2005