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Mit Routine geht
es nicht weiter

Monica Bleibtreu in ARD-Melodram

ARD, 20.15 Uhr: Ihr Kopf ist kahl, der Körper schwach, die Haut fahl. Maria Stadler (Monica Bleibtreu) hat Krebs im Endstadium. Eine weitere Chemotherapie, das steht für sie fest, wird sie nicht über sich ergehen lassen.
Schluss mit Therapie: Maria (Monica Bleibtreu) genießt die Zeit, die ihr noch bleibt.Foto: ARD

Maria will ihre letzten Tage daheim auf ihrem geliebten Hof am oberbayerischen Staffelsee verbringen, und so setzt sich gegen den Widerstand ihres Arztes (Günther Maria Halmer) durch. Auch ihr Sohn Simon (Michael Fitz) ist anfangs zögerlich, weil er Angst hat und nicht weiß, ob er denn der Situation gewachsen ist.
Der Film »Marias letzte Reise« beschäftigt sich mit dem Thema Sterbebegleitung. Regisseur Rainer Kaufmann ist dabei auf einfühlsame Art eine Gratwanderung zwischen Ernsthaftigkeit und Humor gelungen. Das Thema des Films sei »groß und wichtig«, betont Monica Bleibtreu. Gerade vor dem Hintergrund, was die Medizin heute an Lebensverlängerung alles ermögliche, stelle sich die Frage, ob das immer nötig und richtig sei.
Auch Michael Fitz betont, der Film sei »eine der spannendsten Arbeiten», die er seit Jahren gemacht habe. Jeder Zuschauer werde mit seiner eigenen Haltung zu dem Thema konfrontiert.
Klinikchef Doktor Osterhahn, der trotz der aussichtslosen Lage Marias am schulmedizinischen Therapieren festhält, schickt Maria die Krankenschwester Andrea (Nina Kunzendorf) auf den Hof. Sie soll Maria betreuen und möglichst bald wieder in die Klinik zurückbringen. Andrea allerdings merkt schnell, dass sie bei der willensstarken Bayerin mit ihrer Krankenhausroutine nicht weit kommt. Sie lernt, Marias letzten Willen zu akzeptieren und hilft schließlich, ihr einen würdevollen Abschied im Kreise der Familie zu ermöglichen. »Marias letzte Reise« scheut sich nicht, das Hässliche und das Tragische zu zeigen. Nicht nur die Leidensgeschichte Marias berührt, sondern vor allem auch die Ängste und die Hilflosigkeit von ihren Verwandten und Bekannten.

Artikel vom 23.03.2005